QNAP TS-473A im Test (2025) – Der ewige Aufrüst-König oder reif fürs Museum?

Veröffentlicht von Timo Altmeyer am 4. Dezember 2025

Das QNAP TS-473A wird seit Jahren als flexibler Aufrüst-König gehandelt. Wir haben das NAS mit den neuen QAI-Beschleunigern getestet und klären, ob es auch 2025 noch eine Empfehlung wert ist oder lieber ins Museum gehört.

8.3

Unsere Bewertung
QNAP TS-473A Review Hero

QNAP TS-473A: Einleitung

Das QNAP TS-473A kam ursprünglich bereits 2021 auf den Markt, als KI im Heimnetzwerk noch Zukunftsmusik war. Viele Konkurrenzmodelle von damals sind längst aus dem Markt verschwunden, doch dieses NAS behauptet sich bis heute hartnäckig in den Bestsellerlisten. Während Newcomer wie UGREEN im Jahr 2025 mit schickem Design und fest verbauten NPUs locken, setzt QNAP auf rohe Flexibilität durch PCIe-Slots.

Wir haben das "alte Eisen" im Jahr 2025 noch einmal auf den Prüfstand gestellt, um zu sehen, ob es mit modernen Standards mithalten kann. Bestückt wurde unser Testgerät mit zwei 2 TB Seagate IronWolf Festplatten und, das ist die eigentliche Neuerung für 2025, den aktuellen QNAP KI-Beschleunigern QAI-M100 und QAI-U100.

QNAP TS-473A von vorne
Das QNAP TS-473A mit vier Laufwerkschächten.

QNAP TS-473A: Design und Hardware

Das Gehäuse ist ein klassischer, schwarzer Tower. Der Korpus besteht aus robustem Metall, die Frontblende aus Kunststoff. Optisch wirkt das funktional und zweckmäßig, also eher ein Gerät das im Serverschrank oder unter dem Schreibtisch verschwindet.

QNAP TS-473A Hot-Swap-fähigen Laufwerksschächte sind abschließbar
Die Hot-Swap-fähigen Laufwerksschächte sind abschließbar.

Hinter der dunklen Front verbergen sich die vier Hot-Swap-fähigen Laufwerksschächte. Die Einschübe sind einzeln abschließbar und die Montage der Festplatten ist QNAP-typisch sehr einfach gelöst.

  • 3,5-Zoll-HDDs: Lassen sich komplett werkzeuglos über seitliche Klemmleisten installieren. Das geht schnell und hält bombenfest.
  • 2,5-Zoll-SSDs: Hier muss klassisch geschraubt werden (Schrauben sind im Lieferumfang).
QNAP TS-473A klickfähige Trays
HDDs lassen sich einfach einklicken statt schrauben.

Ein Detail, das besonders gut gefällt, sind die dedizierten LEDs an der Front. Neben den üblichen Anzeigen für LAN, USB und die vier Festplatten, besitzt das TS-473A eigene Status-LEDs für die beiden M.2-Slots. Damit erkennt man auf einen Blick, ob der NVMe-Cache oder das SSD-Volume aktiv arbeitet, ohne sich erst ins Webinterface einloggen zu müssen.

QNAP TS-473A LEDs
Gut sichtbar die dedizierten LEDs.

Dreht man das NAS um, blickt man auf einen großen 120-mm-Lüfter, der die Festplatten kühlt und im normalen Betrieb angenehm leise bleibt. Da der Ryzen-Prozessor ordentlich Abwärme produziert, sitzt im Inneren zusätzlich ein kleiner 60-mm-CPU-Lüfter. Dieser Aufbau funktioniert thermisch hervorragend, hat aber einen Nachteil, denn unter Volllast ist das TS-473A akustisch präsenter als reine Einsteiger-NAS. Dazu später mehr.

QNAP TS-473A Lüfter
Das QNAP TS-473A verwendet gleich zwei Lüfter.

Entfernt man die drei Gehäuseschrauben, kommt ein erstaunlich aufgeräumter Innenaufbau zum Vorschein. An die beiden RAM-Slots (SO-DIMM) kommt man problemlos heran und auch die beiden PCIe-Steckplätze sind gut zugänglich. QNAP zeigt hier exemplarisch, wie servicefreundliche Hardware aussehen muss.

QNAP TS-473A: Anschlüsse und Erweiterbarkeit

Auf der Rückseite befinden sich zwei 2,5 GbE Ports (RJ45). Das reicht für den typischen Heimgebrauch locker aus, um Daten mit ca. 280 MB/s zu übertragen. Mit drei USB 3.2 Gen 2 Type-A Ports (10 Gbit/s), zwei davon hinten und einer vorne, sowie einem USB-C Port (5 Gbit/s), ebenfalls rückseitig, gibt es außerdem genug Möglichkeiten für schnelle Backups auf externe Platten.

QNAP TS-473A Anschlüsse vorne
Vorne einer der drei Typ-A USB 3.2 Gen 2 5V/1A 10Gbps Ports.

Profis profitieren von zwei PCIe Gen3 x4 Steckplätzen. Das ist in dieser Preisklasse und bei diesem Formfaktor im Jahr 2025 fast schon exotisch gut. Wer mehr Speed braucht, steckt beispielsweise eine 10G-Karte ein. Was fehlt ist ein HDMI-Port. Wer das NAS als Media-Player direkt am TV nutzen will, schaut erst mal in die Röhre oder muss eine Grafikkarte nachrüsten.

QNAP TS-473A Anschlüsse hinten
Hinten die beiden übrigen und ein Typ-C USB 3.2 Gen 1 5V/1A 5Gbps Port.

Im Inneren befinden sich zudem zwei M.2 NVMe Steckplätze im 2280-Format. Hier merkt man allerdings das Alter der Plattform, denn die Slots sind nur mit PCIe Gen3 x1 angebunden. Für einen SSD Cache, bei dem vor allem kurze Zugriffszeiten und hohe IOPS zählen, ist das vollkommen ausreichend.

Wer jedoch gehofft hat, hier ultraschnelle NVMe-SSDs mit mehreren GB/s nutzen zu können, wird enttäuscht. Durch die x1-Anbindung liegen realistische Transferraten bei rund 800 MB/s, moderne SSDs mit 7.000 MB/s laufen also weit unter ihren Möglichkeiten. Für das Betriebssystem, Apps und Cache-Einsatz ist das dennoch völlig okay.

QNAP TS-473A Innen
Alle Steckplätze sind gut erreichbar.

QNAP TS-473A: QTS oder QuTS hero

Beim Betriebssystem stellt einen QNAP vor die Wahl zwischen dem klassischen QTS und dem Profi-System QuTS hero.

QTS basiert auf dem Linux-Dateisystem ext4 und ist das "Brot-und-Butter"-System von QNAP. Es ist schnell, verbraucht wenig Arbeitsspeicher und unterstützt sämtliche Apps und Funktionen, die man als Heimanwender braucht.

Hier laufen Anwendungen wie die Container Station (Docker) oder unsere Test-App QuMagie absolut flüssig, ohne dass das System ins Stottern gerät. Auch SSD-Caching (Qtier) lässt sich hier flexibel einrichten.

Die QTS Benutzeroberfläche.
Die QTS Benutzeroberfläche.

Wer sich dagegen auskennt, greift eher zu QuTS hero, das auf dem Enterprise-Dateisystem ZFS basiert. Vorteile sind unter anderem "Self-Healing" gegen schleichenden Datenverfall (Bit Rot), Inline-Datenkomprimierung (spart Platz) und extrem effiziente Snapshots. Im Business-Umfeld oder für wichtige Datenarchive ist das der Goldstandard.

ZFS ist allerdings auch extrem speicherhungrig, weil es den RAM als schnellen Cache nutzt. Mit den vorinstallierten 8 GB RAM lässt sich QuTS hero zwar installieren, aber es läuft auf Kante. Für einen produktiven Betrieb mit QuTS hero sind mindestens 16 GB, idealerweise 32 GB ECC-RAM sinnvoll.

QNAP TS-473A RAM
Es ist empfehlenswert den RAM auf 16GB oder 32GB zu erweitern.

Da das TS-473A auf x86-Basis arbeitet, lassen sich alternativ auch TrueNAS Scale oder Unraid installieren. Ein USB-Stick als Bootmedium genügt. Die Hardware eignet sich somit auch für Anwender, die QNAP-Hardware bevorzugen, aber andere Software nutzen möchten.

QNAP TS-473A: Performance und Benchmarks

Angetrieben wird der TS-473A von einem AMD Ryzen V1500B. Ein Prozessor, der in der NAS-Szene fast schon legendär ist. Mit 4 Kernen, 8 Threads und 2,2 GHz Takt bietet er auch 2025 noch eine ordentliche Multi-Core-Leistung, die viele moderne Einsteiger-CPUs (wie den Intel N100 mit nur 4 Threads) bei parallelen Aufgaben alt aussehen lässt.

Um die Leistung der verbauten Hardware zu überprüfen, haben wir das NAS in zwei Netzwerkszenarien getestet. Zunächst hing das NAS klassisch an einer Fritzbox 7590 mit 1-Gbit-LAN. Hier limitierte erwartungsgemäß der Router. CrystalDiskMark zeigte symmetrische Werte von 118 MB/s beim Lesen und Schreiben. Das entspricht dem technischen Maximum der Schnittstelle.

Spannender wurde es bei der direkten 2,5-Gbit-Verbindung zum PC. In CrystalDiskMark erreichten wir eine Lesegeschwindigkeit von 296 MB/s und eine Schreibgeschwindigkeit von 228 MB/s. Diese Werte bestätigte auch der NAS Performance Tester mit durchschnittlich 295 MB/s (Read) und 236 MB/s (Write) bei einer Dateigröße von 1.000 MB.

NAS Performance Tester
NAS Performance Tester

Dass die Netzwerkkarte selbst sauber arbeitet und nicht der Flaschenhals ist, bewies die reine Bandbreitenmessung mit iPerf3. Hier stabilisierte sich der Datendurchsatz bei 2,37 Gbit/s bis 2,44 Gbit/s. Die Hardware reizt die 2,5G-Spezifikation also vorbildlich aus. Wer mehr Durchsatz will, muss definitiv eine 10-GbE-Karte nachrüsten. Die CPU hat dafür noch genug Reserven.

Dank der 8 Threads kommt das TS-473A auch dann nicht ins Schwitzen, wenn im Hintergrund ein Backup läuft, während gleichzeitig Nutzer auf Dateien zugreifen. Hier spielt die Ryzen-Architektur ihre Stärken gegenüber schwächeren ARM-Prozessoren aus.

Ein Haken für Multimedia mit Plex oder Jellyfin ist die fehlende integrierte Grafikeinheit (iGPU), sodass "out-of-the-box" kein hardwarebeschleunigtes Transcoding unterstützt wird. Ohne GPU muss also der Prozessor das in Software berechnen, was bei 1080p-Material noch gerade klappt, bei 4K-Inhalten aber an die Grenzen kommt.

Einziger Ausweg ist das Nachrüsten einer Grafikkarte über einen der PCIe-Slots. Andere Systeme wie das UGREEN DXP4800 oder die Synologys Plus-Serie haben an der Stelle die Nase vorn, weil sie Transcoding ab Werk beherrschen.

QNAP TS-473A: QAI-M100 und QAI-U100

Da der verbauten Ryzen-CPU eine moderne NPU (Neural Processing Unit) fehlt, bietet QNAP die KI-Beschleunigerkarten der QAI-Serie an. Die QAI-M100 wird als M.2-Modul direkt im NAS installiert, während die QAI-U100 per USB angebunden wird. Beide Modelle liefern eine KI-Leistung von rund 3 TOPS.

QAI-U100 KI-Beschleuniger
Der QAI-U100 KI-Beschleuniger als kompakter USB-Stick.

In Anbetracht der Preise von etwa 80–100 Euro pro Karte und der Tatsache, dass viele aktuelle NAS- und Mini-PC-Plattformen deutlich leistungsstärkere NPUs bereits im Prozessor integriert haben, häufig mit 30 - 40 TOPS und mehr, ist die Nachrüstung beim TS-473A eher eine Option für spezialisierte Einsatzzwecke oder Technik-Enthusiasten.

QAI-M100 KI-Beschleuniger
Der QAI-M100 KI-Beschleuniger in einem der beiden M.2-Slots.

Für den Test haben wir 1.000 unsortierte Urlaubsbilder in die QNAP-Foto-App QuMagie geladen und die Zeit gemessen, bis die Indexierung und KI-Analyse vollständig abgeschlossen war. Getestet wurde in drei Szenarien: Ohne Beschleuniger (nur CPU), mit einer Karte und im "Dual-Stack"-Betrieb mit beiden Karten (M100 + U100).

Die Performance-Werte (Zeit für 1.000 Bilder)

SzenarioGesichtserkennungObjekterkennungÄhnlichkeitserkennung
Ohne Beschleuniger17 Min.4 Min.2 Min.
Mit 1x QAI-Karte11 Min.2 Min.1 Min.
Mit 2x QAI-Karten7 Min.2 Min.1 Min.

Der Einsatz einer zweiten Karte lohnt sich fast ausschließlich für die Gesichtserkennung. Hier sinkt die Zeit von 11 auf 7 Minuten. Bei der Objekt- und Ähnlichkeitserkennung hingegen verpufft der Effekt der zweiten Karte fast vollständig. Für Privatanwender ist das Investieren in zwei Beschleuniger daher kaum sinnvoll.

Gesichtserkennung

Die Erkennung von namentlich zugewiesenen Personen (Familie, Freunde) funktioniert sehr zuverlässig. QuMagie findet die Gesichter auch bei schwierigen Lichtverhältnissen. Allerdings neigt die KI dazu, über das Ziel hinauszuschießen. Auf Fotos von öffentlichen Plätzen (z. B. Fußgängerzone) versuchte das System, auch unscharfe Passanten im Hintergrund als relevante Personen zu erfassen. Hier "halluziniert" die Software Wichtigkeit, wo keine ist, was das manuelle Aussortieren mühsam macht.

QuMagie Bildersoftware
QuMagie unterstützt Gesichtserkennung, Objekterkennung, Duplikaterkennung und neuerdings auch Texterkennung in Bildern.

Objekterkennung und Ähnlichkeitserkennung

Während Apple Fotos oder Google Lens hier mittlerweile fast fehlerfrei arbeiten, leistet sich QNAP teils skurrile Schnitzer. Die große Anzeigetafel am Frankfurter Flughafen wurde vom System felsenfest als "Speisekarte" identifiziert. Ein Foto eines Affens in Thailand wurde als "Eichhörnchen" getagged. Für eine grobe Sortierung ("Auto", "Essen", "Tier") reicht es, aber für eine präzise Suche ist die Objekterkennung auch 2025 noch nicht auf dem Niveau der Cloud-Anbieter.

QuMagie Objekterkennung
Affe oder Eichhörnchen?

Die Erkennung von Duplikaten oder fast identischen Serienaufnahmen funktioniert und hilft enorm dabei, Serienaufnahmen auszusortieren und Speicherplatz freizugeben.

Abseits der KI-Fotoanalyse hat QNAP auch bei den Standard-Apps aufgeräumt. Die App Qfile Pro dient mittlerweile als zentrale Anlaufstelle für den automatischen Foto-Upload vom Smartphone im Hintergrund. Das funktionierte im Test zuverlässig und ist für viele Einsteiger oft wichtiger als die komplexe KI-Sortierung in QuMagie.

QNAP TS-473A: Docker und Virtualisierung

Anders als bei vielen günstigen ARM-basierten NAS-Systemen, gibt es durch die x86-Architektur kaum Kompatibilitätsprobleme bei Docker-Containern oder virtuellen Maschinen.

Für unseren Test haben wir die Container Station genutzt, um eine typische Smarthome-Umgebung zu simulieren. Installiert wurden Home Assistant, Pi-hole (als Werbeblocker) und Paperless-ngx (Dokumentenverwaltung). Die Einrichtung geht dank der integrierten Docker-Hub-Anbindung und Unterstützung für Docker Compose ("Applikationen") im Handumdrehen.

Selbst wenn mehrere Container gleichzeitig arbeiten, bleibt das Webinterface reaktionsschnell. Die installierten QAI-Beschleuniger störten den Docker-Betrieb im Test übrigens nicht, ließen sich aber auch nicht ohne Weiteres in die Container durchreichen.

QNAP Qfinder Pro
Falls keine statische IP zugeteilt wurde, hilft der Qfinder.

Wer mehr als nur Container braucht, kann mit der Virtualization Station komplette Betriebssysteme simulieren. Eine Ubuntu-Server-VM oder pfSense liefen im Test absolut geschmeidig. Dafür reichen die Ressourcen locker. Eine nachgerüstete Grafikkarte lässt sich per "GPU Passthrough" direkt an die VM weiterleiten.

Allerdings zeigt sich auch hier, dass die werksseitigen 8 GB RAM für Virtualisierungen sehr knapp bemessen sind. Sobald eine VM startet (die sich z. B. 4 GB RAM reserviert) und gleichzeitig Docker-Container laufen, ist der Speicher blitzschnell voll. Ein Grund mehr, beim Kauf gleich 16 GB oder mehr RAM einzuplanen.

QNAP TS-473A: Stromverbrauch und Lautstärke

Hier kann das TS-473A sein Alter nicht ganz verbergen. Die Ryzen V1500B Plattform (14nm-Fertigung) arbeitet nicht so effizient wie die modernen Intel N100 Chips (10nm/7nm), die in aktuellen Konkurrenzmodellen stecken.

In unserer Testkonfiguration (2x HDD + 2x KI-Beschleuniger) haben wir folgende Werte an der Steckdose gemessen:

  • Leerlauf (Idle): Das System pendelte sich bei 26 Watt ein.
  • Dateitransfer: Der Verbrauch stieg leicht auf 31 Watt.
  • KI-Analyse: Hier kletterte der Wert auf 35 Watt.

 

Ein modernes Einsteiger-NAS liegt im Leerlauf oft bei nur 12 bis 15 Watt. Das TS-473A verbraucht also fast das Doppelte. Auf das Jahr gerechnet (bei 24/7-Betrieb und 0,35 €/kWh) kostet der Betrieb des TS-473A ca. 80 Euro, während ein sparsameres N100-Modell nur etwa 46 Euro kosten würde.

QNAP TS-473A Netzteil
Verbaut ist ein 250W Netzteil, das auch eine Low Profile Grafikkarte versorgen kann.

Auch akustisch ist das TS-473A eher ein Arbeitsgerät. Der große 120-mm-Gehäuselüfter ist sehr leise. Das Problem ist der kleine 60-mm-Lüfter, der direkt auf der CPU sitzt. Im normalen Betrieb säuselt er unauffällig vor sich hin. Wenn das NAS aber arbeitet (z. B. während der KI-Fotoanalyse oder bei VM-Last), dreht dieser kleine Lüfter hörbar auf. Es ist kein nerviges Pfeifen, aber ein deutliches Rauschen.

Das Metallgehäuse hingegen dämmt Vibrationen ordentlich, aber die Kunststoff-Einschübe geben die Zugriffsgeräusche der mechanischen IronWolf-Platten (das typische Rattern) durchaus nach außen weiter.

QNAP TS-473A Innen andere Seite
Blick ins Innere von der anderen Seite.

Das TS-473A gehört definitiv in ein Arbeitszimmer, einen Abstellraum oder einen kleinen Serverschrank. Direkt neben dem Fernseher oder im Schlafzimmer würde ich es aufgrund des Grundrauschens und der blinkenden LEDs (die sich aber dimmen lassen) nicht platzieren.

QNAP TS-473A: Sicherheit und QNAP-Ökosystem

Wer sich mit QNAP beschäftigt, stolpert früher oder später über Berichte von vergangenen Ransomware-Attacken (Deadbolt, Qlocker). Daher die wichtigste Frage für 2025: Sind meine Daten auf dem TS-473A sicher?

Die kurze Antwort: Ja, aber QNAP nimmt den Nutzer mittlerweile stärker in die Pflicht als früher. Das System ist heute deutlich paranoider eingestellt als noch vor ein paar Jahren. Wer das NAS 2025 einrichtet, bekommt ein ganzes Arsenal an Schutzmechanismen bereitgestellt:

  • Security Counselor: Ein interner "Sicherheitsbeauftragter", der das System scannt und sofort meckert, wenn Passwörter zu schwach sind oder unsichere Dienste offenstehen.
  • QuFirewall: Eine vollwertige Firewall, die Geo-Blocking erlaubt (z.B. "Blockiere alle Zugriffe aus Nicht-DACH-Ländern").
  • Malware Remover: Ein Virenscanner, der automatisch täglich läuft.
  • 2-Faktor-Authentifizierung (2FA): Ist mittlerweile Standard und wird bei der Einrichtung fast schon erzwungen.
  • Snapshots: Egal ob man QTS (ext4) oder QuTS hero (ZFS) nutzt, das TS-473A unterstützt Snapshots auf Block-Ebene.
  • VPN: Das TS-473A unterstützt native WireGuard-VPNs und Dienste wie Tailscale (via Container oder App). Das erlaubt einen Datenzugriff von unterwegs aus, ohne irgendwelche Ports am Router öffnen zu müssen.

 

QNAP hat aus der Vergangenheit gelernt und die Software in eine gute Richtung hin entwickelt. Trotzdem ist ein QNAP-NAS kein "Fire-and-Forget"-Gerät wie eine iCloud. Man muss sich (zumindest einmalig) mit den Einstellungen beschäftigen.

Erwähnenswert ist noch Hybrid Backup Sync (HBS 3). Das ist QNAPs Schweizer Taschenmesser für Backups. Es sichert Daten verschlüsselt zu Google Drive, OneDrive, Amazon S3 oder auf ein anderes NAS. Im Test liefen die Backup-Jobs absolut zuverlässig im Hintergrund. Definitiv ein Punkt, in dem die QNAP-Software Systemen wie Unraid oder TrueNAS in der Usability etwas überlegen ist.

TS-473A

8.3

POSITIV

Robustes Metallgehäuse

Flexibel erweiterbar

QTS oder QuTS hero

Gute Ryzen-Multi-Core-Leistung

Umfangreiches App-Ökosystem

Gute Docker- und VM-Basis

NEGATIV

Hoher Stromverbrauch

Hörbarer CPU-Lüfter

Langsame M.2-Anbindung

Keine integrierte iGPU

KI-Beschleuniger wenig leistungsstark

FAZIT

Auch vier Jahre nach seinem Marktstart zeigt das QNAP TS-473A, warum es sich so hartnäckig in den Bestsellerlisten hält. Die Kombination aus solider Ryzen-V1500B Plattform, hoher Flexibilität über PCIe-Erweiterungen und der Möglichkeit, zwischen QTS und QuTS hero zu wählen, macht das NAS zu einer außergewöhnlich vielseitigen Lösung im mittleren Leistungssegment. Es ist kein stiller oder besonders sparsamer Vertreter seiner Klasse, aber dafür ein System, das zuverlässig arbeitet, sich hervorragend erweitern lässt und auch anspruchsvollere Workloads souverän meistert.

Einige Alterserscheinungen sind dennoch sichtbar. Die M.2-Slots sind langsam angebunden, eine iGPU fehlt und moderne NAS-Systeme bringen deutlich stärkere integrierte NPUs mit. Die optionalen QAI-Beschleuniger liefern zwar einen funktionalen KI-Boost, können aber nicht mit der NPU-Leistung aktueller Plattformen mithalten und bleiben damit ein spezialisiertes Add-on statt einem echten Alleinstellungsmerkmal.

Wer jedoch ein NAS sucht, das langfristig erweiterbar ist, Docker- und VM-Lasten zuverlässig bewältigt, eine breite Softwarebasis bietet und sich flexibel an individuelle Anforderungen anpassen lässt, findet im TS-473A nach wie vor eine bemerkenswert starke und zukunftsfähige Lösung. Für Nutzer mit Fokus auf Energieeffizienz, leisem Betrieb oder integrierter KI-Power sind modernere SoC-Systeme die bessere Wahl

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