Massiv gebaut, trotzdem angenehm tragbar
Die Amazfit T-Rex 3 ist alles andere als zurückhaltend. Mit einem Durchmesser von 48,5 Millimetern und einem Gewicht von 68 Gramm inklusive Armband ist sie ein robuster Begleiter. Das Gehäuse besteht aus widerstandsfähigem Polymer, ergänzt durch eine Edelstahllünette.
Sie ist nach Militärstandard MIL-STD-810H zertifiziert und hält laut Hersteller Temperaturen von -30 bis +70 Grad sowie Stöße und Feuchtigkeit bis 10 ATM aus. Trotz ihrer Größe trägt sich die Uhr selbst beim Schlafen angenehm, was für eine Outdoor-Uhr nicht unbedingt selbstverständlich ist.

Das 1,5 Zoll große AMOLED-Display mit 480 x 480 Pixeln Auflösung und bis zu 2000 Nits Helligkeit ist brillant. Auf den Hochplateaus Madeiras oder beim Bootstrip über das offene Meer blieb das Display trotz praller Sonne gut ablesbar.
Levadas, Tunnel, Steine – Navigation und Stoßresistenz
Auf Madeira zu wandern bedeutet, ständig wechselndes Terrain unter den Füßen zu haben. Levada do Caldeirão Verde, Levada das 25 Fontes – schmale Pfade, tiefe Abgründe, feuchte Tunnel und nasses Geröll waren an der Tagesordnung.

Die T-Rex 3 hat das alles klaglos mitgemacht. Auch in dunklen Tunnelpassagen, in denen ich mit dem Arm öfter mal an die Wand gestoßen bin, blieb das Display intakt. Zwar setzt Amazfit nur auf Gorilla Glass statt Saphirglas, aber im Praxiseinsatz gab es keinen einzigen sichtbaren Schaden.
Der GPS-Empfang mit Multiband-GNSS (GPS, Galileo, GLONASS, BeiDou, QZSS) war durchweg stabil. Auch in bewaldeten oder felsigen Abschnitten hatte ich selten Signalverluste.

Für die Navigation nutzte ich Offline-Karten, die ich vor der Reise über die Zepp-App auf die Uhr geladen hatte. Die Karten zeigten Höhenlinien, Wege und auch Abzweigungen. In der Stadt sogar teils mit Straßennamen. Komoot-Routen lassen sich einfach über das verbundene Konoto importieren, allerdings blieb der Weg über Strava hingegen nur via manuellem GPX-Upload möglich.
Turn-by-Turn-Navigation funktioniert soweit zuverlässig, wobei die Uhr bei Abweichungen ab etwa 50 Metern eine Warnung ausgibt. Allerdings gibt es keine automatische Neuberechnung der Route.
Auf dem Atlantik – beim Whale Watching im Härtetest
Als es mit dem Boot raus aufs Meer ging, wurde die T-Rex 3 richtig durchgeschüttelt. Salzwasser, Vibrationen, Sonne – perfekte Bedingungen, um die Wasser- und Temperaturresistenz zu testen.
Mit ihrer Zertifizierung nach EN13319 ist die Uhr offiziell bis 45 Meter tauchtauglich und hält einem Druck von 10 ATM stand. Auch nach mehreren Stunden im Salzwasser gab es keine technischen Aussetzer und selbst nach der Tour war keine Korrosion an den Tasten zu erkennen. Ein gutes Zeichen für die solide Verarbeitung der T-Rex 3.

Die GPS-Ortung blieb auch auf dem Meer zuverlässig und ich konnte den Kurs des Bootes später lückenlos in der Zepp-App nachverfolgen. Die Anzeige von Sonnenaufgang, Gezeiten und Wetterwarnungen sind nützliche Zusatzfunktionen, die vor allem für die richtige Zeitplanung beim Ausflug von Vorteil waren.
Abtauchen im Hotelpool
Am nächsten Tag ging es beim Bahnenziehen im Pool entspannt weiter. Die T-Rex 3 erkannte automatisch den Beginn der Schwimmeinheit und zählte die Längen zuverlässig mit. Die Herzfrequenzmessung über den PPG-Sensor lieferte solide Werte, wenn auch mit kleinen Abweichungen bei schnellen Belastungswechseln. Das ist wiederum ein bekanntes Phänomen bei optischer Pulsmessung.
Technisch misst die Uhr rund um die Uhr Herzfrequenz, SpO₂-Wert (Blutsauerstoff), Hauttemperatur und Herzfrequenzvariabilität (HRV). Der sogenannte "Readiness Score" kombiniert diese Werte, um die körperliche Belastbarkeit des Tages einzuschätzen. Das Feature habe ich besonders nach anstrengenden Wanderungen geschätzt.
Für ambitionierte Taucher fehlt zwar eine vollständige Tauchcomputer-Funktion mit Dekompressionszeit und Nullzeitangaben, aber für Freizeitsport im Wasser reicht der Umfang locker.
Alltag in Funchal – Smart Features und Akkuleistung
Auch abseits der Natur war die T-Rex 3 mein täglicher Begleiter. In der Altstadt von Funchal zeigte sie mir Schritte, Höhenmeter und meine aktuelle Belastung an. Mit dabei sind auch nützliche Funktionen wie ein Barometer, Kompass, Sonnenstandsanzeige, Zyklustracking, ein Pomodoro-Timer und sogar ein Höhenmesser mit automatisch kalibrierbarem Sensor.
Dank integriertem WLAN (2.4 GHz) und Bluetooth 5.2 bleibt die Verbindung zum Smartphone stabil. Musik lässt sich als MP3 auf den 2,6 GB großen internen Speicher übertragen, allerdings ohne Unterstützung für Streamingdienste wie Spotify. Die Datenübertragung erfolgt über die Zepp-App, was in der Praxis etwas umständlich ist.

NFC-Zahlung funktioniert grundsätzlich, allerdings nur mit Curve, einem Drittanbieter-Dienst. Eine direkte Anbindung an Banken wie bei Apple Pay oder Google Wallet fehlt.
Dafür punktet die Uhr bei der Akkulaufzeit. Laut Amazfit sind bis zu 27 Tage im Standardmodus möglich. Ich musste sie nach rund einer Woche mit täglichem Tracking, Always-on-Display und GPS-Aktivitäten erst wieder aufladen. Im GPS-Modus schafft sie je nach Einstellung zwischen 42 und 180 Stunden.
Heiko
Hey, kann mir jemand sagen, ob sich die Uhr durch Handschuhe bedienen lässt?
Timo
Hi Heiko, ja es gibt einen speziellen Handschuhmodus. LG Timo
Rudi
Hi Timo, konntest du die Watch zufällig mit einer Fenix 8 oder einem Garmin GPS Gerät vergleichen? Mich würde da die Abweichung interessieren. Grüße Rudi
Timo
Hi Rudi,
eine Fenix 8 hab ich leider nicht zur Hand, aber ich kann dir versichern, dass das GPS der T-Rex 3 ziemlich präzise ist. Große Abweichungen zu meinem Garmin eTrex gibt es da noch.
LG Timo