ROMO S, ROMO A und ROMO P im Überblick
DJIs ROMO-Serie startet gleich mit drei Modellen: ROMO S, ROMO A und ROMO P. Technisch sind sie weitgehend identisch. Alle drei setzen auf eine Saugkraft von 25.000 Pascal, nutzen zur Navigation ein Dual-Fisheye-Kamerasystem mit Solid-State-LiDAR und bieten eine Laufzeit von bis zu drei Stunden. Unterschiede liegen hauptsächlich im Design und in der Ausstattung der Basisstation.
Der ROMO S ist das Basismodell in klassischem Weiß. Er beherrscht alle Kernfunktionen, inklusive automatischer Staubentleerung und Heißwasserreinigung der Mopps. Der ROMO A hebt sich durch transparente Akzente und leicht edlere Materialien ab. Spitzenmodell ist der ROMO P, der mit vollständig transparentem Gehäuse, UV-Licht zur Beutel-Desinfektion und einem Geruchsentferner für den Bodenbereich das volle Technikpaket liefert.
DJI ROMO: Design und Verarbeitung
Für den Test hatten wir den ROMO P hier, der sich durch sein transparentes Gehäuse deutlich von allem unterscheidet, was man bislang von Saugrobotern gesehen hat. Das offene Design mit Blick auf jede Schraube, jedes Kabel und jeden Sensor wirkt kühl, futuristisch und beinahe organisch. Modern wäre da fast eine Untertreibung. Außerirdisch trifft es besser, denn der erste Anblick erinnert unweigerlich an die sterile, technische Ästhetik der Alien-Filme.

Im Wohnzimmer ist der ROMO P damit ein garantierter Blickfang. Wer auf minimalistisches, wohnliches Design setzt, wird sich mit dem transparenten Look vermutlich eher schwertun. Wer Technik liebt, bekommt dagegen ein echtes Statement Piece.
Abgesehen von der Transparenz bleibt die Formensprache der Basisstation und des Saugroboters klassisch, aber mit klarer Handschrift. Die Station präsentiert sich mit sanften Rundungen und erinnert entfernt an die Basisstation eines Roborock Qrevo.

Der Roboter selbst ist ebenfalls rund gebaut und verzichtet auf den typischen LiDAR-Turm. Dadurch wirkt er zwar flach, ist mit 9,8 Zentimetern Höhe aber fast zwei Zentimeter höher als etwa ein Roborock Saros 10R, der im gleichen Premium-Segment spielt. In der Praxis kann das beim Unterfahren von flachen Möbeln durchaus eine Rolle spielen. Dafür wirkt der ROMO stabiler, fast schon kraftvoll in seiner Statur.
Ein Punkt, den DJI beim nächsten Modell überdenken sollte, ist das Kabelmanagement. Das schwarze Stromkabel auf der Rückseite fällt im hellen, transparenten Gesamtbild deutlich auf und hängt ohne Führung einfach herunter. Bei einem Produkt, das so klar auf Ästhetik setzt, wirkt das eher unpassend.

DJI ROMO: Einrichtung und App-Steuerung
Die Einrichtung des DJI ROMO geht leicht von der Hand. Nach dem Einschalten erkennt die DJI Home App den Roboter automatisch per Bluetooth und führt Schritt für Schritt durch den Prozess. Innerhalb weniger Minuten ist der ROMO einsatzbereit. Im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern, darunter auch Roborock mit seiner aktuellen Serie, unterstützt der ROMO neben 2,4 GHz WLAN auch 5 GHz WLAN. Auf kurzer Distanz sorgt das für eine stabile und schnelle Verbindung.

Die App ist übersichtlich gestaltet und leicht zu bedienen, sodass man sich sofort zurechtfindet. Auf dem Startbildschirm wird die Karte angezeigt, darunter die wichtigsten Reinigungsoptionen wie Raumwahl, Zonenreinigung oder Sperrbereiche.
Je nach Bedarf kann der ROMO saugen und wischen gleichzeitig, nur saugen, nur wischen oder eine zweistufige Reinigung mit erst Saugen, dann Wischen durchführen. Reinigungspläne lassen sich flexibel, mit frei wählbarer Saugkraft, Wischintensität und Anzahl der Durchläufe pro Raum anlegen.
Schon beim ersten Start will der ROMO seine Umgebung kennenlernen und nach wenigen Minuten liegt eine erstaunlich präzise Raumkarte mit eingezeichneten Wänden, Teppichen und größeren Möbeln vor. Wohnzimmer, Schlafzimmer und Flur hat er im Test korrekt erkannt und dementsprechend benannt. Nur das kombinierte Esszimmer mit Küche wurde als ein Raum zusammengefasst, was sich in der App aber mit zwei Fingertipps trennen und umbenennen ließ.
Teppiche erkennt der ROMO automatisch und markiert sie entsprechend auf der Karte. Möchte man beispielsweise Teppiche beim Wischen aussparen, lässt sich das bequem über die Auswahl auf der Karte einstellen. In der Kartenbearbeitung lassen sich außerdem No-Go-Zonen und Haustierbereiche festlegen, in denen der Roboter besonders vorsichtig navigiert.
DJI erlaubt das Speichern von bis zu fünf Karten, sodass sich der ROMO problemlos in mehrstöckigen Wohnungen oder Häusern einsetzen lässt. Jede Karte verwaltet eigene Raumbezeichnungen, Sperrzonen und Reinigungspläne.
Neben den vielen Reinigungsfunktionen gibt es auch eine Live-Kameraansicht, durch die sich der Saugroboter in eine Überwachungskamera auf Rädern verwandelt. Geschützt wird die Funktion durch eine vierstellige PIN. Über einen virtuellen Joystick steuert man den Roboter durch Räume und über das Zwei-Wege-Audio kann man direkt über den Roboter sprechen und zuhören.


Zum Testzeitpunkt hatte die App hier und da noch kleinere Übersetzungsfehler und manche Menüeinträge wirkten etwas roh. Außerdem fehlte die Möglichkeit, die Sprachausgabe und den integrierten Sprachassistenten "Hey ROMO" auf eine andere Sprache als Chinesisch oder Englisch umzustellen.
Eine Smart-Home-Integration über Alexa, Google Home, Siri oder Matter fehlt bislang ebenfalls, soll laut DJI jedoch in zukünftigen Updates nachgereicht werden.
DJI ROMO: Navigation und Hinderniserkennung
In Sachen Navigation greift DJI tief in die Trickkiste. Die Advanced Path Planning Technologie stammt direkt aus den Drohnen-Algorithmen des Herstellers. Der ROMO plant seine Route mit System, erkennt Hindernisse früh und fährt sie millimetergenau an. Dabei helfen ihm Dual-Fisheye-Kameras und ein Solid-State-LiDAR, die zusammen eine 3D-Umgebungskarte aufbauen. Im Test fuhr der Roboter so nah an Möbel und Wände heran, dass nur ein hauchdünner Abstand blieb, ohne dabei anzustoßen.

Die Raumorientierung erfolgt schnell und flüssig. Dabei fährt er systematisch, korrigiert bei Bedarf minimal nach und vermeidet unnötige Manöver. Selbst in verwinkelten Bereichen behält er den Überblick und passt Geschwindigkeit und Fahrwinkel dynamisch an. Enge Passagen nimmt er mit Feingefühl. Statt hektisch zu stoppen, rollt der Roboter kontrolliert und elegant vorbei.
Türschwellen übersteigt er bis etwa 2 Zentimeter, mit der von DJI optional erhältlichen Hilfsrampe sind auch bis zu 4 Zentimeter möglich. Andere Hersteller schaffen diese Höhe mittlerweile ohne zusätzliche Vorrichtung, weshalb DJI hier noch etwas Nachholbedarf hat.

Herumliegende Kabel, Socken, Schuhe oder andere kleine Gegenstände hat der ROMO im Test zuverlässig erkannt und ohne übervorsichtigen Abstand sicher umfahren. Die erkannten Hindernisse markiert er anschließend auf der Raumkarte.
Falls in den Einstellungen aktiviert, werden auch Fotos von den erkannten Hindernissen aufgenommen, die man sich in der App anzeigen lassen kann. Im Test wurden teilweise aber auch Teppichkanten als Hindernis erkannt, was an Teppichen zu einem etwas vorsichtigeren Fahrverhalten führte. Solche kleineren Ungenauigkeiten dürfte DJI aber mit künftigen Softwareupdates vermutlich ausbessern.

Selbst bei schwachem Licht bleibt die Navigation konstant. Laut DJI arbeitet die Sensorik bereits ab 0,1 Lux, womit sich der ROMO auch in nahezu dunklen Räumen zurechtfindet. Eine kleine, aber helle LED an der Front unterstützt ihn zusätzlich bei der Objekterkennung im Dunkeln und sorgt auch dafür, dass man selbst nachts nicht über den Roboter stolpert, wenn er leise seine Runden dreht.
DJI ROMO: Saug- und Wischleistung
Mit einer Saugkraft von 25.000 Pascal auf dem Papier, zählt der DJI ROMO zu den leistungsstärksten Saugrobotern auf dem Markt und das beweist er auch in der Praxis.
DJI gibt dem Roboter gleich zwei unterschiedliche Hauptbürsten mit. Ab Werk ist eine zweiteilige Bürste aus reinen Gummilamellen installiert. Die hat klare Vorteile in haarigen Haushalten, sodass sich Haare so gut wie gar nicht darin verfangen können. Auch andere Hersteller wie Roborock setzen in ihren aktuellen Topmodellen auf dieses zweiteilige Lamellendesign, weil es langlebiger ist und weniger Wartung erfordert.

Alternativ liegt im Karton eine kombinierte Bürste aus Gummi- und Borstenlamellen, die auf Teppichen etwas tiefer reinigt und dort feinen Staub besser herausbürstet. Beide Bürsten rotieren entgegengesetzt zueinander. Dadurch werden Haare automatisch gelöst, anstatt sich um die Achsen zu wickeln

Auf Hartböden zeigt sich der ROMO in Bestform. Sowohl feinen Staub als auch gröbere Krümel nimmt er mühelos auf. Optional lässt sich die Partikelerkennung aktivieren, wodurch der Roboter automatisch größere Schmutzpartikel wie Katzenstreu erkennt und die Saugleistung gezielt erhöht. Zudem ist der ROMO in der Lage, Flüssigkeiten zu identifizieren. Trifft er darauf, hebt er seine Bodenwalze an und aktiviert die Wischmopps, um den Bereich je nach Einstellung zu umfahren oder kontrolliert zu reinigen.
Beim Überfahren von Teppichen erkennt er den Untergrundwechsel zügig und erhöht, sofern in den Einstellungen aktiviert, selbstständig die Saugleistung. Kurzflorige Teppiche reinigt er nahezu restlos, bei Hochflor verliert er etwas an Effektivität. Ein Problem, das auch die meisten anderen Topmodelle teilen. Trotz der hohen Leistung bleibt der ROMO angenehm leise. Durch den integrierten Noise Reduction Muffler klingt er selbst in der höchsten Saugstufe gedämpft und weniger schrill als viele Konkurrenten.

Beim Anfahren an Fußleisten fährt der ROMO mit seinem ausfahrbaren Wischmopp besonders nah heran. Während viele Modelle gerne einen Zentimeter Luft lassen, arbeitet er deutlich exakter an der Kante. Gleiches gilt für die ausfahrbare Seitenbürste, die Staub und Krümel sauber vom Rand aufnimmt, in Ecken aber an ihre physikalischen Grenzen stößt.

Beim Wischen setzt DJI auf ein aktives Hochdrucksystem, das Wasser über vier feine Düsen gezielt auf die Wischmopps sprüht. Der ROMO findet hier die perfekte Balance aus Wasser und Druck. Mit einem konstanten Anpressdruck von rund fünf Newton liegt er über dem Durchschnitt anderer Modelle und sorgt für gleichmäßigen Bodenkontakt, selbst bei leicht unebenen Flächen.
Auf der mittleren von drei Abgabestufen war der Boden im Test weder zu nass noch zu trocken und dazu gleichmäßig befeuchtet. Das Wasser trocknete schnell weg und selbst nach mehreren Räumen war noch genug Wasser für weitere Fahrten im Tank.

Um Teppiche trocken zu halten, hebt er seine Wischmopps beim Überfahren automatisch an. Auf Hochflor gelingt das aber nur teilweise, da die Mopps mit ihren Spitzen noch leicht die Fasern streifen. Andere Premium-Modelle lösen das eleganter, indem sie die Mopps in der Station vollständig ablegen können. Der ROMO verzichtet leider auf eine solche Funktion.
DJI ROMO: Station und Wartung
Nach jeder Reinigung fährt der ROMO von alleine in die Station zurück, wo die Mopps mit 70–75°C Heißwasser gespült, anschließend mit Heißluft getrocknet und der Staubbehälter des Roboters entleert wird. Der gesamte Vorgang läuft vollautomatisch ab und dauert, abgesehen von der mehrstündigen Heißlufttrocknung, nur wenige Minuten.
Hinter einer transparenten Frontklappe befinden sich zwei Plätze für Reinigungsmittel sowie der 2,4 Liter Staubbeutel. DJI setzt beim ROMO P auf ein zweifaches Reinigungsmittelsystem, bestehend aus der ROMO Cleaning Solution und dem ROMO Floor Deodorizer. Damit unterscheidet sich der ROMO von den meisten Konkurrenten, die nur eine einfache Reinigungslösung verwenden.

Die Cleaning Solution dient als Hauptreiniger und wird automatisch im richtigen Verhältnis mit Wasser gemischt. Sie nutzt milde Tenside und Siloxane, die Schmutz effektiv lösen, ohne empfindliche Oberflächen wie Parkett oder Vinyl zu beschädigen. Antibakterielle Zusätze sorgen zudem dafür, dass der Schmutzwassertank auch nach mehreren Reinigungen geruchsfrei bleibt.
Der zweite Zusatz, der Floor Deodorizer, basiert auf Zinkricinoleat, einem Wirkstoff, der Gerüche bindet, bevor sie entstehen. Gleichzeitig sorgt er für eine leichte Hydrophobierung des Bodens, was bedeutet, dass Flüssigkeiten weniger stark anhaften und sich der Boden länger sauber hält. Beide Flüssigkeiten sind mild formuliert, frei von aggressiven Chemikalien und hinterlassen nur einen dezenten, frischen Duft.

Die Kartuschen selbst bestehen aus versiegelten Einwegbehältern, die nicht nachgefüllt werden können. Wer sie aufgebraucht hat, muss neue Originalkartuschen von DJI kaufen oder eigenes Reinigungsmittel direkt in den Wassertank geben. Die ROMO Cleaning Solution kostet 15,99 Euro, der Floor Deodorizer war zum Testzeitpunkt noch nicht separat erhältlich.
Eine offizielle Angabe zur Haltbarkeit der Kartuschen gibt es bislang nicht, sie dürfte aber, abhängig von der Reinigungsfrequenz, für mehrere Wochen ausreichen. Ersatzteile wie Bürsten, Filter oder Staubbeutel sind dagegen problemlos über den DJI Store oder Amazon erhältlich.

Der Frischwassertank fasst 4 Liter, der Abwassertank 3,2 Liter. Beide Tanks sind herausnehmbar und mit Sensoren ausgestattet, die automatisch melden, wenn sie befüllt oder geleert werden müssen.
Anders als bei vielen anderen Marken, lässt sich die Bodenwanne nicht herausnehmen. Das ist allerdings kein Nachteil, da der ROMO seine Station sehr gründlich selbst reinigt. Vier Hochdruckdüsen spülen die Fläche nach jeder Nutzung ab, während der breite Ablauf Schmutz und Haare zuverlässig abführt. Laut DJI bleibt das System so bis zu 200 Tage wartungsfrei, bevor eine manuelle Grundreinigung erforderlich wird.

Im Alltag erweist sich die Wartung insgesamt als unkompliziert. Die App erinnert automatisch an anstehende Reinigungs- oder Austauschintervalle, etwa wenn Filter, Bürsten oder Staubbeutel verschlissen sind. DJI empfiehlt:
- Staubbeutel: etwa alle 60 Tage wechseln
- Filter: alle 3 Monate
- Hauptbürste: alle 6 Monate
- Seitenbürste: alle 3 bis 6 Monate

Für den leisen Betrieb sorgt ein dreistufiges Geräuschdämpfungssystem mit schallisolierten Kammern und langen Luftkanälen. Dadurch reduziert sich die Lautstärke beim Absaugen laut Hersteller um bis zu 80 Prozent. In der Praxis ist die Station tatsächlich hörbar leiser als Modelle anderer Marken, auch wenn beim Spülen, Absaugen und Trocknen weiterhin eine Grundgeräuschkulisse bleibt.
DJI ROMO: Akkulaufzeit
Im Alltag zeigt sich der 5.000 mAh starke Akku des ROMO ausdauernd. In der niedrigsten Saugstufe hält der Roboter rund drei Stunden durch, bevor er zur Station zurückkehrt. Bei kombinierter Saug- und Wischreinigung sind es etwa zwei Stunden, was in der Praxis für 100 bis 130 Quadratmeter Wohnfläche reicht. Wird die höchste Leistungsstufe dauerhaft genutzt, sinkt die Laufzeit entsprechend auf rund 90 Minuten.
Ist der Akku leer, fährt der ROMO automatisch zur Station, lädt dort mit 55 Watt in etwa zweieinhalb Stunden wieder auf und setzt die Reinigung exakt an der Stelle fort, an der er aufgehört hat.















