Drei Modelle für unterschiedlich große Gärten
Der HOOKII Neomow X ist in drei Varianten erhältlich, die sich vor allem durch ihre Reichweite und Akkukapazität unterscheiden. Die kleinste Version hört auf den Namen Neomow X Lite und ist für Grundstücke bis 2000 Quadratmeter ausgelegt. Das reguläre Neomow X Modell schafft bis zu 4000 Quadratmeter, während die Pro-Version sogar Rasenflächen von bis zu 6000 Quadratmetern abdeckt.
Alle Modelle setzen auf dieselbe Technik. Statt Bodenkabel oder Barken navigiert der Neomow X via 3D LiDAR System in Kombination mit einer Kamera über das Rasen. Dazu kommt eine automatische Hinderniserkennung und eine App, über die sich sämtliche Mähbereiche, Sperrzonen und Zeitpläne individuell festlegen lassen.
Während die Lite- und Standardvariante jeweils etwa zwei Stunden durchhalten, bringt es der Neomow X Pro auf bis zu drei Stunden Mähzeit pro Ladung. Dafür hat er einen etwas stärkeren Akku mit 17,5 Ah statt 13 Ah verbaut. Das reicht, je nach Gelände, für bis zu 1.000 Quadratmeter am Stück.
Neomow X: Lieferumfang und erster Eindruck
Der HOOKII Neomow X wird in einem großen, stabil verpackten Karton geliefert, der mit über 25 Kilogramm Gesamtgewicht ordentlich aufträgt.

Im Inneren befindet sich der Mähroboter selbst, begleitet von der Ladestation, einem Netzteil, Erdankern zur Befestigung, Ersatzklingen, einer Reinigungsbürste sowie einer mehrsprachigen Bedienungsanleitung. Alles ist sauber sortiert und macht bereits beim Auspacken einen durchdachten Eindruck.
Etwas enttäuschend ist, dass keine Überdachung oder Garage im Lieferumfang enthalten ist. Auch vom Hersteller selbst gibt es bislang keine passende Lösung. Wer den Mähroboter vor direkter Sonneneinstrahlung oder Regen schützen möchte, muss also selbst aktiv werden und auf Zubehör von Drittanbietern zurückgreifen.

Zusätzlich ist das mitgelieferte Netzkabel mit rund fünf Metern recht kurz geraten. Abhängig vom Standort der nächsten Steckdose lässt sich die Ladestation nicht immer ohne zusätzliches Verlängerungskabel sinnvoll platzieren.
Mit einer Größe von 72,9 x 50,8 x 33,8 Zentimetern und einem Gewicht von 17,1 Kilogramm zählt der Neomow X zu den massiveren Geräten seiner Klasse. Die Pro-Variante bringt mit 17,5 Kilogramm sogar noch etwas mehr auf die Waage, bedingt durch den größeren Akku.
Rein optisch erinnert der Roboter mit seinen grobstolligen Rädern und der Stoßstange an der Front eher an ein überdimensioniertes RC-Gefährt als an einen typischen Mähroboter.

Oben auf dem Gehäuse befindet sich die LiDAR-Einheit, daneben mehrere physische Tasten für Start, Stopp und Heimkehr sowie ein gut erreichbarer Not-Aus-Schalter. Auch das beleuchtete HOOKII-Logo ist prominent platziert. Für meinen Geschmack hätte man das Markenlogo etwas dezenter integrieren können.
Die Verarbeitung macht insgesamt einen soliden Eindruck, auch wenn der Kunststoff eine gewisse Empfindlichkeit gegenüber Kratzern zeigt. Dazu gleich mehr.
Neomow X: Einrichtung und Kartierung
Einer der größten Vorteile des HOOKII Neomow X ist der Verzicht auf ein Begrenzungskabel. Statt mühsam Draht zu verlegen, setzt der Mähroboter auf eine Kombination aus LiDAR-SLAM und Kamera, um die Rasenfläche virtuell zu erfassen. Das spart Zeit beim Aufbau und macht das System auch deutlich flexibler, etwa bei nachträglichen Änderungen oder Umgestaltungen im Garten.

Nach dem Aufstellen der Ladestation, idealerweise mit mindestens 50 Zentimetern Freiraum zu beiden Seiten und zwei Metern nach vorne, wird der Roboter über die hauseigene Neomow-App verbunden. Wichtig ist, die richtige App zu wählen, denn im Store tauchen zwei Anwendungen von HOOKII auf. Nur die App mit dem Namen "Neomow" ist für dieses Modell vorgesehen.
Nach dem Anlegen eines Kontos und der Verbindung via Bluetooth oder WLAN wird automatisch ein Firmware-Update angeboten, das etwa fünf Minuten in Anspruch nimmt. Die App ist übersichtlich aufgebaut und führt Schritt für Schritt durch die Einrichtung.
Statt den Garten automatisch zu erfassen, muss man den Mähroboter per virtuellem Joystick entlang der Rasenränder steuern. Dabei sollte das Gerät möglichst nah an der Rasenkante bleiben, ohne diese zu überfahren. Das funktioniert grundsätzlich gut, erfordert aber etwas Feingefühl, da der Neomow X durch seine Größe und Masse nicht ganz so wendig ist wie kleinere Modelle.

Gerade in engen Passagen oder bei Ecken mit festen Begrenzungen kann es zu kleinen Remplern kommen. Im Test blieb das nicht ohne Folgen. Bereits bei der ersten Kartierung zeigte sich ein Kratzer am Gehäuse, verursacht durch leichten Kontakt mit einer Randsteinbegrenzung.
Ist die erste Zone vollständig abgefahren, lässt sich die Karte speichern und um weitere Bereiche ergänzen. Auch sogenannte Passageways, also Wege zwischen zwei Mähzonen, No-Go-Zonen sowie Rückkehrpfade zur Ladestation können manuell angelegt werden.
Die Kartierung ist zwar aufwendiger als bei Systemen mit automatischer Flächenerkennung, bietet aber den Vorteil, sich exakt festlegen lässt, wo gemäht werden soll und wo nicht. Hat man die Einrichtung hinter sich, läuft alles zuverlässig, ohne dass ständig neu kalibriert werden muss.
Neomow X: Funktionen der App
Die App ist übersichtlich aufgebaut und bietet schnellen Zugriff auf alle wichtigen Funktionen. Neben der Kartierung lassen sich dort auch Zeitpläne erstellen, Mähzonen aktivieren oder deaktivieren sowie verschiedene Betriebsmodi auswählen. Im Alltag läuft die App durchweg rund. Änderungen werden schnell übernommen und die Verbindung zum Roboter blieb im Test stabil.
Besonders hilfreich sind die vielen anpassbaren Einstellungen, mit denen sich der Mähvorgang feinjustieren lässt. So kann festgelegt werden, ob der Mähroboter auch bei Regen arbeiten darf, wie dicht die Mählinien gesetzt werden oder ob Patch-Mowing für eine besonders gründliche Abdeckung aktiviert ist. Auch ein reiner Kantenschnitt-Modus ist verfügbar, bei dem der Neomow X ausschließlich entlang der Begrenzungen fährt.
Weitere Optionen wie ein Nachtmodus für das LED-Logo an der Front oder die Steuerung des Rückkehrwinkels zur Ladestation bieten zusätzliche Flexibilität. Wer möchte, kann sogar das Verhalten der Hinderniserkennung anpassen. So lässt sich festlegen, ob visuelle Sensoren immer aktiv sein sollen oder bei Kanten ausschließlich der mechanische Bumper zum Einsatz kommt.

Was fehlt, ist eine Smart-Home-Anbindung. Der Roboter lässt sich bislang weder in Alexa noch Google Home integrieren. Auch IFTTT oder andere Automatisierungsmöglichkeiten sind aktuell nicht vorgesehen. Das ist zwar kein großes Manko, wäre aber ein schöner Bonus gewesen.
Neomow X: Praxistest
Beim Mähen liefert der Neomow X ein insgesamt sauberes Schnittbild. Mit einer Mähbreite von 28 Zentimetern kommt er auch auf größeren Flächen zügig voran. Die Schnitthöhe lässt sich in 5 Millimeter Schritten zwischen 30 und 85 Millimetern einstellen.
Fünf rotierende Klingen sorgen dabei für einen gleichmäßigen Schnitt, vorausgesetzt der Rasen ist nicht zu hoch oder zu dicht. In solchen Fällen kann der Patch-Mowing-Modus helfen, der problematische Stellen automatisch erkennt und gezielt nacharbeitet. Alternativ lassen sich in der App auch mehrere Durchgänge einplanen, etwa im Kreuzmuster, um noch gleichmäßigere Ergebnisse zu erzielen.

Der Mähroboter arbeitet systematisch in geraden Bahnen und nicht nach dem Zufallsprinzip, was dem Schnittbild deutlich zugutekommt. Mulchreste sind gut verteilt und fallen kaum auf. Nur bei feuchtem oder sehr dichtem Gras bleiben gelegentlich kleine Häufchen zurück.
Positiv fällt der geringe Geräuschpegel auf. HOOKII gibt unter 60 Dezibel an, was dem subjektiven Eindruck im Test entspricht. Mehr als ein leichtes Surren der Klingen ist nicht hörbar. Selbst am frühen Morgen oder späten Abend fühlt sich davon niemand gestört.
Die Hinderniserkennung funktioniert zuverlässig. LiDAR, Kamera und der mechanische Bumper arbeiten gut zusammen und erkennen sowohl kleinere Gegenstände wie Spielzeug als auch größere Hindernisse wie Bäume oder Gartenmöbel. Bei engeren Passagen oder spitzen Winkeln kommt es allerdings hin und wieder zu kurzen Kontakten. Hier hilft die Möglichkeit, die Karte manuell anzupassen, um solche Stellen gezielt auszulassen.

Auch leichte Steigungen meistert der Neomow X problemlos. Bis zu 24 Grad, also rund 45 Prozent, gibt der Hersteller als Grenze an. Auf unserer leicht hügeligen Testfläche fuhr der Roboter ohne Probleme. Die grobstolligen Räder bieten auch bei feuchtem Untergrund oder lockerem Laub ausreichend Grip. Nur auf stark unebenem Terrain verlangsamt er etwas, blieb aber zu keiner Zeit stecken.
In Sachen Akkuleistung kann der Neomow X ebenfalls überzeugen. Das Standardmodell lief im Schnitt rund zwei Stunden durch und schaffte damit zwischen 600 und 800 Quadratmeter pro Ladung. Die Pro-Version kommt dank größerem Akku auf bis zu drei Stunden Laufzeit und deckt damit bis zu 1000 Quadratmeter ab. Sobald die Batterie zur Neige geht, fährt der Roboter selbstständig zur Ladestation, lädt etwa drei Stunden und macht anschließend genau dort weiter, wo er aufgehört hat.

Weniger gut gelöst ist der Kantenschnitt. Zwar fährt der Roboter vergleichsweise nah an Begrenzungen entlang, lässt aber häufig einen schmalen Streifen von ein paar Zentimetern stehen. Besonders bei Mauern oder festen Kanten hält er aus Sicherheitsgründen mehr Abstand. Wer es rundum sauber haben will, muss also gelegentlich manuell mit dem Trimmer nachhelfen.
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Regenerkennung. Im Test mähte der Roboter trotz aktivierter Regenpause mehrfach bei nasser Witterung weiter. Das kann nicht nur unschöne Spuren im Rasen hinterlassen, sondern langfristig auch dem Mähwerk schaden. Hier wäre eine verlässlichere Sensorik wünschenswert.

Auch beim Diebstahlschutz gibt es Verbesserungspotenzial. Zwar besitzt der Neomow X eine integrierte eSIM und GPS, sodass sich der Standort jederzeit über die App abrufen lässt. Eine echte Alarmfunktion fehlt aber. Weder akustische Warnsignale noch Geofencing sind implementiert und der Schutz damit also eher passiv. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte zusätzliche Maßnahmen wie eine abschließbare Garage in Betracht ziehen.
Die Reinigung geht schnell von der Hand. Grasreste sammeln sich hauptsächlich um die Räder und das Mähdeck. Mit der beiliegenden Bürste ist das in wenigen Minuten erledigt. Auf den Einsatz eines Gartenschlauchs sollte man dennoch verzichten, denn der Roboter ist nur spritzwassergeschützt und nicht für eine gründliche Wäsche ausgelegt.