Design und Verarbeitung
Die Lepro TB1 Tischlampe besteht aus drei ringförmigen Leuchtelementen die, die in ihrer Anordnung an ein Gyroskop erinnert. Die beiden inneren Ringe sind frei schwenkbar, sodass sich der Lichtkegel flexibel ausrichten lässt. Beim Material setzt Lepro größtenteils auf Kunststoff, was zwar keinen Premiumeindruck hinterlässt, in dieser Preisklasse aber noch vertretbar ist. Die Verarbeitung wirkt solide, die Gelenke laufen leichtgängig und der Standfuß sorgt für sicheren Halt auf dem Schreibtisch.

Der Lepro AI Neon LED Strip N1 ist als flexibler Lichtstreifen konzipiert, der in 3, 6 oder 10 Meter Länge erhältlich ist. Er besteht aus einer weichen Silikonummantelung, die den LED-Kern schützt und das Licht gleichmäßig streut. Optisch funktioniert der N1 sowohl als indirekte Beleuchtung, etwa hinter Möbeln oder entlang einer Wandkante, als auch als direkte Lichtquelle.

Durch das weiche, biegsame Material lässt sich der Streifen ohne großen Aufwand in gleichmäßige Kurven und Formen legen. Ich habe ihn spontan entlang der Wand angebracht und war mit dem Ergebnis sofort zufrieden.
Zur Befestigung können die mitgelieferten Clips mit Klebepads genutzt werden, die auch sicher halten. Beim Entfernen sollte man allerdings vorsichtig sein, denn der Kleber härtet leicht nach und kann Tapeten beschädigen. Alternativ lassen sich die Halterungen auch festschrauben, was für dauerhafte Installationen empfehlenswert ist.

Das Netzteil des Strips wird separat angeschlossen, am Ende befindet sich ein kleines Steuermodul mit Schalter und integriertem Mikrofon für die Musik-Synchronisation.
Einrichtung und App
Sowohl die Lepro TB1 als auch der AI Neon LED Strip N1 werden über die Lepro Smart App eingerichtet, die für Android und iOS verfügbar ist. Nach dem Einschalten werden die Geräte automatisch erkannt, anschließend müssen sie nur noch mit dem 2,4 GHz WLAN verbunden werden. Innerhalb weniger Minuten sind beide einsatzbereit.
In der App lassen sich Helligkeit, Farbtemperatur (zwischen 2700 und 6500 K) sowie Farbmodi einstellen. Neben manuellen Reglern gibt es eine Vielzahl an vordefinierten Szenen, etwa Lesen, Entspannen, Party oder Arbeiten. Änderungen werden ohne nennenswerte Verzögerung übernommen.
Darüber hinaus können Automationsregeln erstellt werden, dass sich beispielsweise der N1 LED-Strip automatisch einschaltet, sobald die TB1 Lampe aktiviert wird, oder umgekehrt beim Ausschalten beide Geräte gleichzeitig reagieren. Die Verknüpfungen funktionieren, reagieren jedoch mit einer leichten Verzögerung von einigen Sekunden, da die Synchronisierung über die Cloud erfolgt.
Zentrales Feature ist die neue KI-Engine LightGPM 2 (nicht zu verwechseln mit LightGBM!), die bei beiden Produkten zum Einsatz kommt. Sie soll Licht automatisch auf Stimmung, Tageszeit und Aktivität abstimmen. Nutzer können dafür einfache Text- oder Sprachbefehle geben, etwa "Ich arbeite", "Ich gehe schlafen" oder "Ich will zocken". Die KI analysiert die Eingabe und erstellt ein passendes Lichtprofil aus Farbe, Helligkeit und Dynamik.
LightGPM basiert laut Lepro auf einer Transformer-Decoder-Architektur, ähnlich den großen Sprachmodellen, die auch ChatGPT nutzt. Lepros LightGPM wurde stattdessen mit Fachwissen aus der Lichtgestaltung trainiert. Das System kann aus Milliarden möglicher Kombinationen bis zu zehn passende Vorschläge generieren, die anschließend manuell angepasst oder gespeichert werden können.
Solange man sich an bekannte Szenenbegriffe hielt, funktionierte die KI recht gut. Die Lichtvorschläge wirkten harmonisch und praxisnah, auch wenn die KI aktuell noch nicht lernfähig ist und keine individuellen Vorlieben berücksichtigt. Trotzdem bietet sie spürbaren Komfort, denn statt für verschiedene Farben und Effekte an Reglern rumzuspielen, reicht oft ein kurzer Befehl, um die gewünschte Atmosphäre zu erzeugen.
Für dynamische Szenen steht zusätzlich der LightBeats-Musikmodus bereit. Hier reagieren TB1 und N1 über ihre integrierten Mikrofone auf Musik. Die TB1 besitzt dafür ein Mikrofon im Standfuß, der N1 ein Mikrofon im Steuermodul am Kabelende. Beide nehmen Umgebungsgeräusche auf und synchronisieren die Lichtanimationen im Takt. Die Reaktion ist präzise und lässt sich über die App in der Empfindlichkeit feinjustieren.
Lichtqualität
Sowohl die Lepro TB1 als auch der AI Neon LED Strip N1 setzen auf RGBIC-Technologie, bei der mehrere LED-Segmente individuell angesteuert werden können. Dadurch lassen sich komplexe Farbverläufe und dynamische Effekte erzeugen, die über einfache RGB-Farbwechsel hinausgehen.

Die Lepro TB1 liefert ein gleichmäßig helles Licht, das sich stufenlos dimmen lässt. Im Weißlichtmodus deckt sie einen weiten Bereich von neutralweiß bis warmweiß ab und eignet sich dadurch sowohl zum Arbeiten als auch für stimmungsvolle Beleuchtung. Farben werden kräftig, aber natürlich dargestellt und die Übergänge verlaufen fließend. Auch bei höherer Helligkeit bleibt das Licht angenehm und blendfrei.

In RGB-Szenen überzeugt die TB1 mit präzisen Farbübergängen und sanften Animationen. Selbst bei schnelleren Effekten oder Farbwechseln arbeitet sie gleichmäßig und ohne sichtbares Flackern. Die drei Leuchtringe sorgen zudem für eine räumliche Lichtwirkung, die dem Lichtbild mehr Tiefe verleiht.
Der AI Neon LED Strip N1 bietet ebenfalls eine kräftige Farbdarstellung und gleichmäßige Ausleuchtung über die gesamte Länge. Das Silikon verteilt das Licht homogen und verhindert sichtbare LED-Punkte. Besonders als direkte Lichtquelle entlang von Wänden oder Möbelkanten erzielt der Strip eine eindrucksvolle Wirkung.

Etwas schwächer schneidet der N1 bei dynamischen Effekten ab. Wenn ein Lichtimpuls über den gesamten Streifen läuft, wirkt die Bewegung leicht ruckelnd. Zwar lässt sich die Geschwindigkeit in der App anpassen, ganz flüssig wirkt der Übergang jedoch nicht. Die TB1 reagiert hier deutlich präziser – Farbverläufe und Animationen laufen bei ihr flüssiger und natürlicher ab.
Smart-Home-Integration
Beide Geräte lassen sich vollständig in das Lepro-Ökosystem integrieren und werden zentral über die Lepro Smart App gesteuert. Zusätzlich unterstützen TB1 und N1 die Sprachassistenten Amazon Alexa und Google Assistant, sodass grundlegende Befehle wie "Licht an", "auf Entspannungsmodus schalten" oder "Helligkeit auf 50 Prozent" auch per Sprache ausgeführt werden können.
Erweiterte Funktionen wie die KI-Engine LightGPM oder die Musiksteuerung stehen ausschließlich innerhalb der Lepro App zur Verfügung. Über Alexa oder Google Assistant lassen sich lediglich Standardbefehle nutzen.
Eine native Unterstützung für Apple Home oder Matter bietet Lepro bisher nicht an. Für Home Assistant existiert jedoch eine Community-Integration über den Home Assistant Marketplace, mit der sich grundlegende Steuerungsfunktionen realisieren lassen. Diese Integration arbeitet allerdings nicht offiziell über eine lokale API, sondern greift auf die Cloud-Schnittstelle der Lepro-App zu, funktionierte im Test aber zuverlässig.











