Nothing Phone (3)
Schon beim Event wurde klar, welchen Stellenwert beide Produkte für Nothing haben. Die Präsentation war aufwendig und der Anspruch groß, ein Zeichen gegen uniformes Technikdesign zu setzen.
Das Phone (3) folgt zwar dem transparenten Look der Marke, geht gestalterisch aber neue Wege. Die Rückseite verzichtet auf Symmetrie. Geometrische Formen, ein sichtbares Spulen- und Schraubenmuster und der große LED-Kreis bilden eine unruhige und zugleich unverkennbare Oberfläche.
Die größte Umgestaltung gab es bei der Glyph-Beleuchtung. Von aufleuchtenden LED-Streifen ist Nothing weg. Stattdessen prangt in der oberen rechten Ecke eine kreisrunde Glyph Matrix mit 489 einzeln ansteuerbaren LEDs. Sie zeigt eingehende Anrufe, Nachrichten oder Ladezustand und gibt der Community per SDK die Möglichkeit, selber kleine Widgets dafür zu entwickeln. Direkt darunter liegt der neue Glyph Button. Ein Druck auf diese Fläche am Gehäuse schaltet zwischen den verschiedenen Glyph Widgets um.
Das Display misst 6,67 Zoll, löst mit 1260 x 2800 Pixeln auf und erreicht eine flüssige 120 Hz Bildwiederholrate. In HDR-Spitzen erreicht es 4500 Nits Helligkeit. Gorilla Glass schützt Vorder- und Rückseite und das Gehäuse selbst ist nach IP68 bestens vor Staub und Wasser geschützt.
Im Inneren arbeitet ein Snapdragon 8s Gen 4 mit bis zu 16 GB RAM und 512 GB Speicher. Das ist zwar kein Flagschiff-Chip wie der Snapdragon 8 Elite, liefert erfahrungsgemäß aber trotzdem genügend Leistung in Apps und Spielen. Dazu ist er auch noch sparsam, was den Akkuverbrauch betrifft. Der hat übrigens eine Kapazität von 5150 mAh und lädt laut Nothing mit 65 Watt in unter einer Stunde voll. Außerdem wird kabelloses Laden mit 15 Watt unterstützt.
Das Kamerasystem des Phone 3 besteht aus vier Modulen mit jeweils 50 Megapixeln. Die Hauptkamera nutzt einen großen 1/1,3-Zoll-Sensor mit optischer Bildstabilisierung. Hinzu kommt ein Periskop-Teleobjektiv mit 70 Millimetern Brennweite, das verlustfreie Zoomstufen bis zu 6-fach und digitalen Zoom bis 60-fach erlaubt.
Das Ultraweitwinkelmodul deckt ein Sichtfeld von 114 Grad ab und eignet sich für Landschaften oder große Motive. Auch die Frontkamera arbeitet mit 50 Megapixeln und ist für hochauflösende Selfies und Videoanrufe optimiert. Alle vier Kameras unterstützen Videoaufnahmen in 4K mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde. Für ausgewogen belichtete Bilder sorgt die neue Ultra XDR-Technologie, die jedes Videobild mit zwei Belichtungen erfasst und Schatten wie Lichter besser herausarbeitet.
Das Betriebssystem Nothing OS 3.5 basiert auf Android 15. Weiter ausgebaut wurde der Essential Space, der jetzt auch Sprachaufnahmen transkribiert und im Essential Space sammelt. Die Essential-Taste an der Seite öffnet den Essential Space. Im Modus Flip to Record reicht es, das Gerät einfach umzudrehen und mit der Essential-Taste die Aufnahme zu starten. Ebenfalls angekündigt wurde Essential Search, eine intelligente Suchfunktion, mit der sich Inhalte wie Fotos, Dokumente und Apps direkt auf dem Gerät durchsuchen lassen.
Für das Phone (3) verspricht Nothing übrigens fünf Jahre große Android-Updates und sieben Jahre Sicherheitspatches.
Nothing Headphone (1)
Der Headphone (1) ist Nothings erster Over-Ear-Kopfhörer. Er ist in Zusammenarbeit mit KEF entstanden und soll minimalistisches HiFi mit umfangreicher Funktionalität verbinden. Das Design erinnert an Kassettenrekorder und Walkman der 80er Jahre, bleibt aber klar erkennbar Teil der Nothing-Produktlinie.
Die Steuerung fällt außergewöhnlich vielseitig aus. An der Seite der rechten Ohrmuschel sitzt ein Roller, mit dem sich die Lautstärke stufenlos, ohne wischen oder tippen, regeln lässt. Ergänzt wird das durch einen Wippschalter (Paddle), mit dem sich Titel gezielt vor- und zurückspulen lassen. Zusätzlich stehen klassische Tasten zur Steuerung von Wiedergabe und Anrufen zur Verfügung. Die Steuerung ist vollständig physisch und bewusst nicht auf Touch ausgelegt, womit Nothing so gar nicht dem Touch-Trend vieler anderer Hersteller folgt.
Im Zusammenspiel mit einem Nothing-Telefon lassen sich per Shortcut auch Systemfunktionen wie der Essential Space aufrufen. Sprachnotizen oder Gedanken lassen sich so direkt vom Kopfhörer aus abspeichern, ohne das Smartphone in die Hand zu nehmen.
Die Headphone (1) setzen klanglich auf eine ausgewogene HiFi-Abstimmung, angetrieben von einem 40-mm-Dynamiktreiber. Ein integrierter 8-Band-Equalizer ermöglicht eine detaillierte Klangjustierung, die weit über einfache Presets hinausgeht. Ergänzt wird das Setup durch aktive Geräuschunterdrückung (ANC) und immersiven 360-Grad-Raumklang. Gesteuert wird das Ganze, wie bei Nothing üblich, über die Nothing X App.
Nothing verspricht mit dem Headphone (1) einen klaren, unverfälschten Sound mit hohem Fokus auf Detailtreue, ohne überzeichnetem Bass und künstlichen Höhen.
Preise und Verfügbarkeit
Das Phone (3) erscheint in Schwarz und Weiß. Das Modell mit 12+256 GB Speicher kostet 799 Euro und mit 16+512 GB Speicher liegt der Preis bei 899 Euro.
Die Headphone (1) erscheinen in Schwarz und Weiß und kosten 299 Euro.
Vorbestellungen starten für beide Geräte am 4. Juli über Nothing und Partner wie MediaMarkt, Amazon oder Galaxus. Der reguläre Verkauf beginnt am 15. Juli.
Ping
Kann die ganzen kritischen Kommentare zum Design nicht verstehen. Ein Smartphone muss eben nicht immer aussehen, wie Samsung, Apple und Co. es vormachen. Mir persönlich gefällt der individuelle Look, aber den Preis finde ich für das Gebotene auch 100€ zu hoch. Bin mal gespannt, ob da noch Rabatte kommen.
Xyz
Und damit ist dann auch Nothing für mich in einer Preisregion angekommen, die nicht mehr interessant ist…