Design und Verarbeitung: Neue Farben
Das charakteristische Nothing-Design bleibt auch beim Phone (2a) Plus erhalten. Die transparente Rückseite aus Polycarbonat mit den LED-Streifen des Glyph-Interface ist wieder da, allerdings mit einem Twist: Statt in Schwarz oder Weiß (Milk) gibt's das Plus-Modell jetzt in schickem Metallic-Grau oder einem edlen Schwarz.
Die silberne "Schaltkreis"-Optik unter der transparenten Rückseite kommt dadurch besonders gut zur Geltung. Ein Manko bleibt jedoch die hohe Anfälligkeit für Fingerabdrücke und Staub, die das ansonsten nahezu perfekte Gesamtbild ein klein wenig trüben.
Mit Abmessungen von 161,7 x 76,3 x 8,5 Millimeter und einem Gewicht von 190 Gramm ist das Phone (2a) Plus identisch zum Standardmodell. Trotz des großen 6,7-Zoll-Displays liegt es überraschend gut in der Hand und bleibt selbst bei der Einhandbedienung angenehm unkompliziert.
Die IP54-Zertifizierung bietet grundlegenden Schutz gegen Staub und Spritzwasser, was für den Alltag völlig ausreichend ist. Alleinstellungsmerkmal bleibt das Glyph-Interface mit seinen drei LED-Streifen um die Kamera herum. Es dient als visueller Indikator für Benachrichtigungen, Timer und sogar als softes Fülllicht beim Fotografieren.
Zwischenfazit
Die neuen Farboptionen verleihen dem Nothing Phone (2a) Plus einen frischen Anstrich, während der markante transparente Look des Standardmodells beibehalten wird.
Display, Leistung und Akku: Kleine Verbesserungen im Detail
Das Nothing Phone (2a) Plus übernimmt das bewährte 6,7-Zoll-AMOLED-Display seines Vorgängers. Mit einer Auflösung von 1084 x 2412 Pixeln, einer adaptiven Bildwiederholrate von bis zu 120 Hz und einer Spitzenhelligkeit von 1.300 Nits (in der Praxis eher 1.100 Nits) bietet es eine solide Grundlage für die Preisklasse. Im Alltag zeigt sich das Display auch bei direkter Sonneneinstrahlung gut ablesbar.
Leistungsschub durch neuen Chip
Unter der Haube arbeitet nun der exklusiv für Nothing gefertigte MediaTek Dimensity 7350 Pro 5G Chip. In Kombination mit 12 GB RAM verspricht Nothing eine Leistungssteigerung von 10% bei der CPU und bis zu 30% bei der GPU im Vergleich zum Standardmodell. In der Praxis fällt der Unterschied jedoch geringer aus:
- AnTuTu-Score: 771.491 (Plus) vs. 707.480 (Standard)
- Geekbench Single-Core: 1.121 (Plus) vs. 1.068 (Standard)
Im Alltag reagiert das Smartphone flott und zuverlässig. Auch anspruchsvollere Mobile Games laufen problemlos, wobei die meisten Titel standardmäßig mit 30 FPS auf mittleren Grafikeinstellungen starten. Bei längeren Gaming-Sessions macht sich die verbesserte Wärmeableitung positiv bemerkbar.
Ausdauernder Akku mit schnellerem Laden
Für die Stromversorgung ist ein 5.000 mAh starker Akku zuständig. Im PC Mark Akkutest hielt das Gerät 16 Stunden und 40 Minuten durch – das sind rund 10 Minuten mehr als beim Standardmodell. Im Alltag sind bei sparsamer Nutzung bis zu 2 Tage drin, bevor das Gerät wieder ans Ladegerät muss. Die Ladegeschwindigkeit wurde leicht auf 50 Watt erhöht (vorher 45 Watt). In der Praxis bedeutet das:
- 40% Akkuladung nach 15 Minuten
- Über 70% nach 30 Minuten
- Vollständige Ladung in knapp unter einer Stunde (55 Minuten)
Kabelloses Laden fehlt zwar weiterhin, dafür kann das Phone (2a) Plus andere Geräte mit bis zu 5 Watt per Kabel aufladen. Ein praktisches Extra, um unterwegs Kopfhörer oder anderes Zubehör mit Energie zu versorgen.
Zwischenfazit
Der neue MediaTek Dimensity 7350 Pro 5G bringt auf dem Papier etwas mehr Grafik- und Rechenleistung als der Dimensity 7200 Pro des Standardmodells. Im Alltag merkt man davon allerdings wenig. Auch das schnellere Laden macht sich nur minimal bemerkbar. Wir reden hier von wenigen Minuten Unterschied.
Kameras: Solide Performer mit Überraschungen
Das Nothing Phone (2a) Plus behält die Dual-50-MP-Konfiguration auf der Rückseite bei, bringt aber ein interessantes Upgrade für Selfie-Fans mit. Die Frontkamera wurde von 32 MP auf 50 MP aufgerüstet und kann nun auch 4K-Videos mit 30 Bildern-pro-Sekunde aufnehmen. Während meines Urlaubs auf Madeira hatte ich die Gelegenheit, die Kamera-Performance ausgiebig zu testen.
Hauptkamera: Detailreich und natürlich
Die 50-MP-Hauptkamera (Samsung GN9 Sensor) lieferte bei den sonnigen Tagen auf Madeira gute Ergebnisse. Die Aufnahmen der malerischen Küstenlandschaften zeigten eine ordentliche Detailwiedergabe und natürliche Farben. Besonders die satten Grüntöne der üppigen Vegetation und das tiefe Blau des Atlantiks kamen gut zur Geltung. Der neue "Vivid-Modus" verstärkte die Farben leicht, ohne dabei übertrieben zu wirken. Perfekt für die Instagram-tauglichen Urlaubsschnappschüsse.
Bei einem Ausflug in die Bergregionen Madeiras zeigte sich die gute Dynamik der Kamera. Selbst in Szenen mit starken Kontrasten zwischen hellen Wolken und schattigen Tälern lieferte der Sensor ausgewogene Bilder.
Ihre Grenzen zeigt die Hauptkamera beim Zoom. Ab einer zweifachen Vergrößerung wird das Bild zunehmend unscharf und detailarm. Bei maximalem 10-fach-Zoom sind die Aufnahmen kaum noch zu gebrauchen.
Auch bei schlechten Lichtverhältnissen zeigt die Hauptkamera des Phone (2a) Plus eine starke Leistung. Im gezeigten Beispiel sind die Strukturen der Tunnelwände klar zu erkennen und selbst starke Lichtquellen wurden sauber eingefangen, ohne zu überstrahlen.
Ultraweitwinkel: Beeindruckende Panoramen
Die 50-MP-Ultraweitwinkelkamera (Samsung JN1 Sensor) erwies sich als idealer Begleiter für die atemberaubenden Ausblicke Madeiras. Bei einer Wanderung entlang der Levadas konnte ich mit dem 114-Grad-Sichtfeld die weiten Landschaften einfangen. Die Bildqualität war dabei gut, auch wenn in den Randbereichen Details verloren gingen.
Selfie-Kamera: Upgrade mit Licht und Schatten
Die neue 50-MP-Frontkamera lieferte bei Tageslicht deutlich schärfere Selfies mit natürlicheren Hauttönen als das Phone (2a). Perfekt für Erinnerungsfotos vor der malerischen Kulisse Madeiras. Allerdings werden die Selfies in voller 50-MP-Auflösung gespeichert, was zu Dateigrößen von bis zu 7 MB pro Bild führen kann. Umstellen lässt sich die Bildauflösung in den Einstellungen leider nicht.
In Low-Light-Situationen, wie beim Abendessen in einem gemütlichen Restaurant, neigte die Kamera dazu, Gesichtsdetails etwas zu glätten.
Zwischenfazit
Das Nothing Phone (2a) Plus liefert eine solide Kamera-Performance für die Mittelklasse. Es ist zwar kein Kamera-Wunder, aber für die meisten Urlaubsschnappschüsse und Alltagssituationen mehr als ausreichend. Verbesserungen gegenüber dem Standardmodell machen sich hauptsächlich bei der Frontkamera bemerkbar. Wer jedoch ein echtes Kamera-Flaggschiff sucht, muss sich in höheren Preisklassen umsehen.
Nothing OS: Schlank und stylish
Das Nothing Phone (2a) Plus läuft ab Werk mit Nothing OS 2.6, basierend auf Android 14. Die Benutzeroberfläche bleibt dem minimalistischen Ansatz von Nothing treu und bietet eine aufgeräumte, aber dennoch funktionsreiche Erfahrung.
Nothing OS zeichnet sich durch sein charakteristisches Design aus, das stark auf die Dot-Matrix-Ästhetik setzt. Die Benutzeroberfläche bietet 24 maßgeschneiderte Widgets, von Uhren und Kalendern bis hin zu Wetter-Anzeigen, die alle dem einzigartigen Nothing-Look folgen. Ein besonderes Highlight ist das neue monochrome Icon-Pack, das dem Homescreen einen kohärenten Look verleiht.
Eine interessante Neuerung in Nothing OS 2.6 ist das KI-gestützte News-Widget. Es liest Nachrichten zu ausgewählten Themen vor, wobei eine KI-generierte Version der Stimme von Nothings CFO Tim Holbrow zum Einsatz kommt. Allerdings gibt es hier noch Verbesserungspotenzial, insbesondere was die Quellenangaben betrifft
Nothing verspricht für das Phone (2a) Plus drei große Android-Updates und vier Jahre Sicherheitsupdates. Das bedeutet, dass das Gerät voraussichtlich bis Android 17 unterstützt wird
Konnektivität: Solide Ausstattung für den Alltag
Im Mobilfunkbereich unterstützt das Gerät 5G-Verbindungen im Sub6-Bereich, was für die meisten europäischen Netze ausreichend ist. 4G und 3G werden selbstverständlich ebenfalls unterstützt. Für schnelle Datenübertragungen zu Hause oder im Büro steht Wi-Fi 6 (802.11ax) zur Verfügung.
Bluetooth 5.3 sorgt für eine verbesserte Energieeffizienz und Zuverlässigkeit bei der Verbindung mit Zubehör wie Kopfhörern oder Smartwatches. NFC ist ebenfalls an Bord und ermöglicht kontaktloses Bezahlen, beispielsweise über Google Wallet.
Für die Navigation unterstützt das Smartphone eine breite Palette von Satellitennavigationssystemen, darunter GPS (L1), GLONASS (G1), BDS (B1I), GALILEO (E1) und QZSS (L1).
Besonders hervorzuheben ist das asymmetrische Stereo-Lautsprechersystem des Phone (2a) Plus. Es liefert einen überraschend vollen und klaren Klang für ein Gerät dieser Preisklasse. Sogar der Bass ist wahrnehmbar, was bei Mittelklasse-Smartphones oft nicht der Fall ist.
Zwischenfazit
Das Nothing Phone (2a) Plus hat eine solide Konnektivitätsausstattung, die den Anforderungen der meisten europäischen Nutzer gerecht wird. Die Kombination aus 5G-Unterstützung, Wi-Fi 6 und dem verbesserten Lautsprechersystem macht es zu einem attraktiven Smartphone in seiner Preisklasse.
darjing
100 Euro mehr für nicht wirklich mehr. Nein danke Nothing, bitte begeht nicht den gleichen Fehler wie damals bei OnePlus.
Sebastian
Schade, hatte mir etwas mehr erhofft. Habe aktuell noch das Phone 1 mit dem ich super zufrieden bin. Dieses Jahr hatte ich vor umzusteigen, aber dann warte ich mal noch was nächstes Jahr kommt. Habt ihr eigentlich schon Infos zum 3er?
Timo
Hi Sebastian, zum Phone (3) lohnt es sich einen Blick auf die Community Updates von Carl Pei zu werfen. Die findest du unter anderem auf YouTube.