Wischwalze als nächster Schritt
Die Wischwalze gilt aktuell als nächster Schritt in der Entwicklung smarter Bodenreinigung. Statt wie bisher zwei Mopps kreisen zu lassen, setzt Dreame beim Aqua10 auf eine breite Walze, die während des Betriebs kontinuierlich mit Frischwasser benetzt wird. Ein integrierter Schaber entfernt Schmutz direkt im laufenden Reinigungsvorgang. So soll die Walze jederzeit sauber bleiben und Schmutz nicht erneut verteilen.

Viele bestehende Systeme benötigen dafür regelmäßige Zwischenstopps an der Station. Beim Aqua10 erfolgt dieser Reinigungsschritt direkt während des Wischens. Ganz neu ist das Prinzip der Wischwalze allerdings nicht. ECOVACS hat mit dem DEEBOT X8 Pro Omni bereits Erfahrungen mit Walzentechnologie gesammelt, ebenso wie Dreames eigene Submarke "Mova" mit dem Z50 Ultra. In Tests zeigt sich, dass eine Wischwalze die Flächenreinigung häufig gründlicher erledigen kann als Pads oder Mopps.
Dreame allerdings noch einen Schritt weiter als andere Hersteller. Die Echtzeitreinigung der Walze kombiniert der Aqua10 Ultra Roller mit einer automatischen Heißwasserbehandlung in der Station. Die Walze wird dort mit 100 Grad gespült und bei 60 Grad getrocknet, um Bakterien und Gerüchen vorzubeugen. Parallel wird auch der Staubbehälter entfeuchtet. Das soll vor allem in Haushalten mit Tieren oder täglicher Nutzung für mehr Hygiene sorgen.
Echtzeiterkennung mit Nvidia-Chip
Für die Orientierung im Raum setzt Dreame auf ein hybrides Navigationssystem, das einen ausfahrbaren Lasersensor (LDS) mit zwei HD-Kameras kombiniert. Unterstützt wird die Auswertung durch einen Nvidia-Chip, der laut Hersteller über 240 verschiedene Objekttypen erkennen kann, darunter Möbelkanten, Kabel, Hausschuhe oder auch Futternäpfe. Die Objekterkennung erfolgt in Echtzeit und soll dafür sorgen, dass der Roboter auch in dicht möblierten oder belebten Haushalten effizient navigiert, ohne hängen zu bleiben.

Das Fahrwerk passt sich dynamisch an die Umgebung an. Türschwellen oder Teppichkanten mit bis zu acht Zentimetern Höhe kann der Aqua10 eigenständig überwinden. In niedrigen Bereichen, etwa unter Betten oder Sofas, fährt sich der Laserturm automatisch ein, um die Bauhöhe zu reduzieren.
Pet Care 4.0
Pet Care 4.0 erkennt typische Tierzonen wie Futternäpfe, Wasserschalen oder Katzentoiletten automatisch und markiert sie auf der Karte. In der App kann anschließend festgelegt werden, ob diese Bereiche ausgespart oder besonders gründlich gereinigt werden sollen, etwa wenn sich dort regelmäßig Futterreste oder Streu sammeln.
Sollte sich der Vierbeiner gerade an einem der Bereiche aufhalten, lässt der Aqua10 Ultra Roller die Fläche aus, merkt sich den ausgelassenen Bereich und reinigt diesen, sobald er frei ist. In Kombination mit der Kamera und dem Zwei-Wege-Audio lässt sich der Aqua10 zudem kurzfristig als mobile Haustierkamera nutzen.

Preis und Verfügbarkeit
Geplant sind zwei Versionen, eine Standardvariante mit Wassertank und eine Ausführung mit festem Wasseranschluss. In Singapur ist der Aqua10 bereits erhältlich, der Preis liegt dort bei rund 1200 Euro. Für den europäischen Markt wird der Start im vierten Quartal 2025 erwartet. Eine Präsentation auf der IFA in Berlin gilt damit als wahrscheinlich.
Ob der Aqua10 das Wischen mit Mopps und Wischpad ersetzen wird, bleibt offen. Viele Details wirken durchdacht, vor allem die Verbindung aus Echtzeitreinigung und Heißpflege. Am Ende wird allerdings entscheidend sein, wie gut das System im Alltag funktioniert und ob die Technik tatsächlich den Unterschied macht, den Dreame verspricht.
Quelle: Pressemeldung