MapFour N1 Pro: Aufbau, Design und Verarbeitung
Der Aufbau des MapFour N1 Pro geht flott von der Hand. Das E-Bike wird nahezu vormontiert geliefert und die wichtigsten Werkzeuge für die restliche Montage liegen bei. Lediglich Vorderrad, Lenker, Pedale und Schutzbleche müssen noch angebracht werden. Die Anleitung ist verständlich, sodass auch Anfänger damit klarkommen dürften. Ein bisschen Nachziehen an der einen oder anderen vormontierten Schraube lohnt sich, bevor es losgeht.

Das MapFour N1 Pro setzt auf einen leichten Carbonrahmen ohne auffälliges Sitzrohr. Damit sorgt es für eine eher ungewöhnliche Silhouette mit futuristischen Flair, der im Straßenverkehr garantiert auffällt. Durch den Carbonrahmen bringt das E-Bike gerade einmal 19 Kilogramm auf die Waage. Die Verarbeitung passt, alles sitzt fest, nichts rappelt, selbst nach ein paar Wochen im Alltag bleibt das Finish tadellos.

Viele Kabel laufen versteckt im Rahmen, was den Look aufgeräumt hält. Nur vorne hat ENGWE es nicht ganz so elegant gelöst. Direkt vor dem Scheinwerfer baumeln ein paar Kabel sichtbar herum. Das nimmt dem Bike ein bisschen die Design-Perfektion, die es sonst ausstrahlt.

Das LED-Matrix-Display ist direkt in den Lenker integriert und zeigt alle wichtigen Infos klar und hell an. Links und rechts davon leuchten zwei RGB-Streifen, die sich über die App einstellen oder abschalten lassen. Ob buntes Licht am Lenker nötig ist, bleibt Geschmackssache. Zum auffälligen Design passt es allemal.

Hinten arbeitet das Rücklicht unabhängig mit einer Solarzelle. Es gibt kein Bremslicht und keine Steuerung über das System. Funktioniert, fühlt sich aber weniger smart an als der Rest vom Bike.

MapFour N1 Pro: Fahrleistung und Reichweite
Beim Blick auf die Technik zeigt das MapFour N1 Pro, was in ihm steckt. Das E-Bike ist TÜV Rheinland zertifiziert, erfüllt damit alle relevanten Sicherheits- und Qualitätsstandards und darf legal auf deutschen Straßen gefahren werden.
Im Mittelpunkt steht der Mittelmotor von Ananda mit 250 Watt Leistung und satten 80 Nm Drehmoment. Das spürt man beim Anfahren und an Steigungen direkt. Der Motor schiebt kräftig mit, bleibt dabei aber angenehm leise. Dank Drehmomentsensor wirkt die Unterstützung natürlich, das Bike fährt sich fast wie ein gut geöltes Trekkingrad.

Geschaltet wird mit einer Shimano Tourney 7-Gang-Schaltung. Die ist zwar kein High-End, reicht aber im Alltag locker aus und hat sich im Test als zuverlässig erwiesen. Die Schaltvorgänge laufen flüssig, ein bisschen Nachjustieren nach dem Auspacken war nötig, das ist aber Standard bei Direktversendern.

Gebremst wird mit hydraulischen Shimano-Scheibenbremsen vorn und hinten. Die greifen auch bei Nässe kräftig zu und sorgen für ein sicheres Gefühl, egal ob in der Stadt oder auf Landstraßen.

Im Alltag überzeugt der Antrieb vor allem durch sein natürliches Fahrgefühl. Die Unterstützung lässt sich vom sparsamen Eco-Modus bis zur maximalen Power für steilere Anstiege in fünf Stufen anpassen. Sie setzt sanft ein und wirkt nie ruckartig oder künstlich. Besonders auf flachen Strecken reicht oft schon eine niedrige Unterstützungsstufe, um entspannt und zügig unterwegs zu sein.

Am Berg zeigt das N1 Pro dann, was es kann. Selbst steilere Passagen meistert der Motor, solange man noch ein bisschen mitarbeitet. Der Motor bleibt dabei angenehm zurückhaltend, auch was die Lautstärke betrifft.

Der Akku liefert 360 Wattstunden. Das reicht im Alltag für etwa 45 bis 55 Kilometer pro Ladung. Wer im Eco-Modus fährt und nicht allzu viele Steigungen nimmt, kann auch mehr herausholen. Im Stadtverkehr mit vielen Stopps oder bei hoher Unterstützung und Gegenwind schrumpft die Reichweite.
Für die meisten Pendelstrecken und Freizeitrunden reicht das aber völlig aus. Voll ist der Akku mit dem Schnellladegerät in rund zwei Stunden, was spontane Fahrten oder das Nachladen zwischendurch deutlich erleichtert.

MapFour N1 Pro: Fahrkomfort und Ergonomie
Im Alltag fährt sich das MapFour N1 Pro sportlich und direkt. Der Carbonrahmen dämpft kleinere Unebenheiten gut weg, bleibt dabei aber schön steif und vermittelt ein sicheres Fahrgefühl. Gerade auf Asphalt und gut ausgebauten Wegen läuft das Bike angenehm ruhig und leicht.

Auch das Handling überzeugt. Schnelle Kurven, enge Gassen oder plötzliche Spurwechsel meistert das N1 Pro locker und macht dabei richtig Laune. Fahrten über Feldwege sind durch die fehlende Federung etwas zu steif, weshalb ich hauptsächlich Fahrten auf Asphalt empfehlen würde.

Die Sitzposition ist klar auf sportlich getrimmt. Wer entspannt und aufrecht durch die Stadt cruisen will, ist hier eher falsch. Die Kombination aus tiefem Lenker und kurzer Sattelstütze zwingt zu einer leicht nach vorn gebeugten Haltung. Das passt für kürzere Fahrten und sportliche Strecken. Leider gibt es den Rahmen nur in einer Größe. Für alle, die größer als 1,80 Meter sind, wird die Sattelstütze schnell zu kurz. Das Bein lässt sich beim Treten nicht richtig strecken, längere Touren werden dann unbequem.
Der Sattel selbst ist trotz sportlicher Optik ausreichend gepolstert und nach mehreren Fahrten immer noch bequem. Die Griffe fühlen sich solide an, bieten aber bei Nässe nicht den besten Halt. Wer viel im Regen unterwegs ist, sollte eventuell nachrüsten.

Die verbauten 700x42C-Reifen sorgen für guten Grip auf Asphalt und kommen auch mit leichtem Schotter oder Feldwegen klar. Für echtes Gelände oder Trails sind sie allerdings zu schmal. Da ist das N1 Pro einfach nicht in seinem Element.

Sicherheits- und Diebstahlschutz
Beim Thema Sicherheit fährt das MapFour N1 Pro in der modernen Liga. Hier punktet das Bike nicht nur mit klassischer Schlossmöglichkeit, sondern auch mit digitalem Extra. Im Rahmen steckt eine eigene eSIM, die das Rad unabhängig vom Smartphone dauerhaft online hält.
So lässt sich der Standort jederzeit über die ENGWE App verfolgen, selbst wenn der Hauptakku entfernt wurde. Ein kleiner Zusatzakku im Rahmen sorgt dafür, dass die Sicherheitsfunktionen auch im geparkten Zustand weiterlaufen.

Das Bike verriegelt sich automatisch und lässt sich per App, PIN oder sogar per Näherung mit dem Smartphone entsperren. Wer will, kann Geofencing aktivieren. Dann gibt es eine Warnung, falls das Bike einen festgelegten Bereich verlässt. Der Alarm ist laut genug, um Aufmerksamkeit zu erregen.
Im Test funktionierte das System zuverlässig und Push-Benachrichtigungen kamen ohne Verzögerung an. Die eSIM-Funktionen sind ein Jahr ab Aktivierung kostenlos. Danach fällt eine jährliche Gebühr in Höhe von 39 € an.