ENGWE MapFour N1 Pro im Test – So schlägt sich das Carbon-E-Bike im Alltag!

Veröffentlicht von Timo Altmeyer am 26. Mai 2025

Ein futuristischer Carbonrahmen, bunte RGB-Beleuchtung und ein Mittelmotor, der mächtig Drehmoment verspricht. ENGWE wagt sich mit dem MapFour N1 Pro erstmals weg von den üblichen Nabenmotoren und setzt voll auf modernes Design. Ich habe das E-Bike zwei Monate lang auf die Probe gestellt, sowohl auf entspannten Stadtfahrten als auch bei ausgedehnten Touren übers Land.

8.6

Unsere Bewertung
ENGWE MapFour N1 Pro Review Hero

MapFour N1 Pro: Aufbau, Design und Verarbeitung

Der Aufbau des MapFour N1 Pro geht flott von der Hand. Das E-Bike wird nahezu vormontiert geliefert und die wichtigsten Werkzeuge für die restliche Montage liegen bei. Lediglich Vorderrad, Lenker, Pedale und Schutzbleche müssen noch angebracht werden. Die Anleitung ist verständlich, sodass auch Anfänger damit klarkommen dürften. Ein bisschen Nachziehen an der einen oder anderen vormontierten Schraube lohnt sich, bevor es losgeht.

MapFour N1 Pro von vorne
Das Design fällt auf.

Das MapFour N1 Pro setzt auf einen leichten Carbonrahmen ohne auffälliges Sitzrohr. Damit sorgt es für eine eher ungewöhnliche Silhouette mit futuristischen Flair, der im Straßenverkehr garantiert auffällt. Durch den Carbonrahmen bringt das E-Bike gerade einmal 19 Kilogramm auf die Waage. Die Verarbeitung passt, alles sitzt fest, nichts rappelt, selbst nach ein paar Wochen im Alltag bleibt das Finish tadellos.

MapFour N1 Pro Schriftzug auf dem Rahmen
MapFour N1 steht auf dem Rahmen.

Viele Kabel laufen versteckt im Rahmen, was den Look aufgeräumt hält. Nur vorne hat ENGWE es nicht ganz so elegant gelöst. Direkt vor dem Scheinwerfer baumeln ein paar Kabel sichtbar herum. Das nimmt dem Bike ein bisschen die Design-Perfektion, die es sonst ausstrahlt.

Kabel vor dem LED-Streifen am Lenker
Die Kabel baumeln etwas unbeholfen vor dem Scheinwerfer.

Das LED-Matrix-Display ist direkt in den Lenker integriert und zeigt alle wichtigen Infos klar und hell an. Links und rechts davon leuchten zwei RGB-Streifen, die sich über die App einstellen oder abschalten lassen. Ob buntes Licht am Lenker nötig ist, bleibt Geschmackssache. Zum auffälligen Design passt es allemal.

MapFour N1 Pro LED-Display
Das Display ist selbst bei Sonnenschein gut ablesbar.

Hinten arbeitet das Rücklicht unabhängig mit einer Solarzelle. Es gibt kein Bremslicht und keine Steuerung über das System. Funktioniert, fühlt sich aber weniger smart an als der Rest vom Bike.

MapFour N1 Pro Rücklicht
Das Rücklicht funktioniert mit Solar.

MapFour N1 Pro: Fahrleistung und Reichweite

Beim Blick auf die Technik zeigt das MapFour N1 Pro, was in ihm steckt. Das E-Bike ist TÜV Rheinland zertifiziert, erfüllt damit alle relevanten Sicherheits- und Qualitätsstandards und darf legal auf deutschen Straßen gefahren werden.

Im Mittelpunkt steht der Mittelmotor von Ananda mit 250 Watt Leistung und satten 80 Nm Drehmoment. Das spürt man beim Anfahren und an Steigungen direkt. Der Motor schiebt kräftig mit, bleibt dabei aber angenehm leise. Dank Drehmomentsensor wirkt die Unterstützung natürlich, das Bike fährt sich fast wie ein gut geöltes Trekkingrad.

250W Ananda Mittelmotor des MapFour N1 Pro
Der 250 Watt Mittelmotor von Ananda.

Geschaltet wird mit einer Shimano Tourney 7-Gang-Schaltung. Die ist zwar kein High-End, reicht aber im Alltag locker aus und hat sich im Test als zuverlässig erwiesen. Die Schaltvorgänge laufen flüssig, ein bisschen Nachjustieren nach dem Auspacken war nötig, das ist aber Standard bei Direktversendern.

Shimano Schalthebel am Lenker
Shimano Schalthebel am Lenker.

Gebremst wird mit hydraulischen Shimano-Scheibenbremsen vorn und hinten. Die greifen auch bei Nässe kräftig zu und sorgen für ein sicheres Gefühl, egal ob in der Stadt oder auf Landstraßen.

Die Shimano Tourney 7-Gang-Schaltung.
Die Shimano Tourney 7-Gang-Schaltung.

Im Alltag überzeugt der Antrieb vor allem durch sein natürliches Fahrgefühl. Die Unterstützung lässt sich vom sparsamen Eco-Modus bis zur maximalen Power für steilere Anstiege in fünf Stufen anpassen. Sie setzt sanft ein und wirkt nie ruckartig oder künstlich. Besonders auf flachen Strecken reicht oft schon eine niedrige Unterstützungsstufe, um entspannt und zügig unterwegs zu sein.

MapFour N1 Pro Tasten zum Schalten der Unterstützung
Links am Lenker befinden sich die Tasten zum Schalten der Stufen.

Am Berg zeigt das N1 Pro dann, was es kann. Selbst steilere Passagen meistert der Motor, solange man noch ein bisschen mitarbeitet. Der Motor bleibt dabei angenehm zurückhaltend, auch was die Lautstärke betrifft.

MapFour N1 Pro Akku einsetzen
Der Akku ist gut erreichbar platziert.

Der Akku liefert 360 Wattstunden. Das reicht im Alltag für etwa 45 bis 55 Kilometer pro Ladung. Wer im Eco-Modus fährt und nicht allzu viele Steigungen nimmt, kann auch mehr herausholen. Im Stadtverkehr mit vielen Stopps oder bei hoher Unterstützung und Gegenwind schrumpft die Reichweite.

Für die meisten Pendelstrecken und Freizeitrunden reicht das aber völlig aus. Voll ist der Akku mit dem Schnellladegerät in rund zwei Stunden, was spontane Fahrten oder das Nachladen zwischendurch deutlich erleichtert.

MapFour N1 Pro Akku mit Ladeindikator
Am Akku befindet sich eine Anzeige um die Ladung zu überprüfen.

MapFour N1 Pro: Fahrkomfort und Ergonomie

Im Alltag fährt sich das MapFour N1 Pro sportlich und direkt. Der Carbonrahmen dämpft kleinere Unebenheiten gut weg, bleibt dabei aber schön steif und vermittelt ein sicheres Fahrgefühl. Gerade auf Asphalt und gut ausgebauten Wegen läuft das Bike angenehm ruhig und leicht.

MapFour N1 Pro seitlich
Blick von der Seite.

Auch das Handling überzeugt. Schnelle Kurven, enge Gassen oder plötzliche Spurwechsel meistert das N1 Pro locker und macht dabei richtig Laune. Fahrten über Feldwege sind durch die fehlende Federung etwas zu steif, weshalb ich hauptsächlich Fahrten auf Asphalt empfehlen würde.

MapFour N1 Pro Gabel ohne Stoßdämpfer
Stoßdämpfer gibt es an diesem E-Bike keine.

Die Sitzposition ist klar auf sportlich getrimmt. Wer entspannt und aufrecht durch die Stadt cruisen will, ist hier eher falsch. Die Kombination aus tiefem Lenker und kurzer Sattelstütze zwingt zu einer leicht nach vorn gebeugten Haltung. Das passt für kürzere Fahrten und sportliche Strecken. Leider gibt es den Rahmen nur in einer Größe. Für alle, die größer als 1,80 Meter sind, wird die Sattelstütze schnell zu kurz. Das Bein lässt sich beim Treten nicht richtig strecken, längere Touren werden dann unbequem.

Der Sattel selbst ist trotz sportlicher Optik ausreichend gepolstert und nach mehreren Fahrten immer noch bequem. Die Griffe fühlen sich solide an, bieten aber bei Nässe nicht den besten Halt. Wer viel im Regen unterwegs ist, sollte eventuell nachrüsten.

Sattel des MapFour N1 Pro
Der Sattel des MapFour N1 Pro ist angenehm sportlich.

Die verbauten 700x42C-Reifen sorgen für guten Grip auf Asphalt und kommen auch mit leichtem Schotter oder Feldwegen klar. Für echtes Gelände oder Trails sind sie allerdings zu schmal. Da ist das N1 Pro einfach nicht in seinem Element.

Reifen des MapFour N1 Pro
Der 700XC42 Reifen von Chao Yang ist ideal für Fahrten auf Asphalt.

Sicherheits- und Diebstahlschutz

Beim Thema Sicherheit fährt das MapFour N1 Pro in der modernen Liga. Hier punktet das Bike nicht nur mit klassischer Schlossmöglichkeit, sondern auch mit digitalem Extra. Im Rahmen steckt eine eigene eSIM, die das Rad unabhängig vom Smartphone dauerhaft online hält.

So lässt sich der Standort jederzeit über die ENGWE App verfolgen, selbst wenn der Hauptakku entfernt wurde. Ein kleiner Zusatzakku im Rahmen sorgt dafür, dass die Sicherheitsfunktionen auch im geparkten Zustand weiterlaufen.

MapFour N1 Pro Kontaktfläche
Digitale Funktionen runden das Gesamtpaket ab.

Das Bike verriegelt sich automatisch und lässt sich per App, PIN oder sogar per Näherung mit dem Smartphone entsperren. Wer will, kann Geofencing aktivieren. Dann gibt es eine Warnung, falls das Bike einen festgelegten Bereich verlässt. Der Alarm ist laut genug, um Aufmerksamkeit zu erregen.

Im Test funktionierte das System zuverlässig und Push-Benachrichtigungen kamen ohne Verzögerung an. Die eSIM-Funktionen sind ein Jahr ab Aktivierung kostenlos. Danach fällt eine jährliche Gebühr in Höhe von 39 € an.

MapFour N1 Pro

8.6

POSITIV

Leichter Carbonrahmen

Kräftiger Mittelmotor

Smarte App-Funktionen

Schnelles Laden

Moderne Optik

NEGATIV

Sitzhöhe für große Fahrer knapp

Unschöne Kabel am Lenker

Rücklicht nicht integriert

FAZIT

Der leichte Carbonrahmen, das sportliche Design und der leise Mittelmotor sorgen für ein dynamisches Fahrgefühl, das vor allem auf Asphalt richtig Spaß macht. In Sachen Ausstattung gibt es alles, was man im Alltag braucht. Kräftige Scheibenbremsen, solide Shimano-Schaltung, smartes Sicherheitspaket mit App und eSIM und ein Akku, der mit ordentlicher Reichweite und kurzer Ladezeit punktet.

Nicht alles ist perfekt. Die kurze Sattelstütze schränkt größere Fahrer ein und das Kabelmanagement an der Front könnte eleganter gelöst sein. Auch das solarbetriebene Rücklicht ohne Bremslicht wirkt weniger integriert als der Rest des Bikes. Trotzdem überwiegen die positiven Eindrücke und so fährt sich das MapFour N1 Pro spritzig, bleibt angenehm leise und bringt mit seinem modernen Look frischen Wind in den urbanen E-Bike-Markt.

PREISVERGLEICH

engwe-bikes-eu.com
Price icon 1.999,00€

Hinterlasse hier deinen Kommentar