Ulefone Power 2 Test – Smartphone mit Mega-Akku

Aktualisiert von Timo Altmeyer am 1. Oktober 2024

Und das Smartphone läuft und läuft und läuft. Mit diesen wenigen Worten lässt sich das neue Akkumonster Ulefone Power 2 beschreiben, das mit einem mächtigen 6050 mAh Akku ausgestattet ist. Was das Smartphone sonst zu bieten hat und welche Erfahrungen wir mit diesem Gerät machen durften, dazu mehr in diesem Testbericht!

7.3

Unsere Bewertung
Ulefone Power 2 Smartphone Test

Erster Eindruck zum Ulefone Power 2

Lieferumfang

Vorzeigemäßig legt Ulefone dem Power 2 ein ordentliches Zubehörpaket bei. Enthalten sind neben dem üblichen Ladekabel und Netzadapter auch ein styliches Hardcase in Lederoptik, eine dickere Displayschutzfolie, ein Smartphone-Ständer, eine SIM-Nadel und eine Bedienungsanleitung.

Design und Verarbeitung

Viele Smartphone-Hersteller setzten zunehmend auf kompakt und leicht. Ulefone schlägt mit dem Power 2 die exakt gegensätzliche Richtung ein. Mit einem Gewicht von stolzen 212g und einer Dicke von 99 mm ist das Smartphone eine Wucht und liegt dementsprechend in der Hand. Immerhin muss der 6050 mAh große Akku irgendwie untergebracht werden.

Das Smartphone ist in den Farben Schwarz, Silber und Gold erhältlich. Unser Testexemplar in der Farbe Schwarz ist zwar einerseits schön anzusehen, allerdings war das matt-schwarze Gehäuse bereits nach dem Auspacken regelrecht von Fingerabdrücken übersät.

Durch das so genannte Unibody Design lässt sich die Rückseite des Gerätes nicht abnehmen, wodurch man keinen direkten Zugriff auf den Akku hat. Auf der linken Gehäuseseite befindet sich der SIM-Slot. Es handelt sich hierbei um einen Hybrid-Slot, der entweder die Dual-SIM Nutzung (2x Nano SIM) erlaubt, sich alternativ aber auch mit einer SIM-Karte (Nano SIM) und einer SD-Speicherkarte (Micro SD) zur Erweiterung des internen Speichers bestücken lässt. Bedientasten besitzt das Smartphone insgesamt drei. Neben der Power-Taste gibt es noch eine Lautstärkewippe und einen physischen Home-Button. Die Home-Taste beinhaltet zugleich den Fingerabdrucksensor. Auf kapazitive Bedientasten verzichtet das Smartphone. Ein Kopfhöreranschluss ist vorhanden, als auch befindet sich vorderseitig eine Benachrichtigungs-LED. Zum Aufladen des Akkus oder zur Datenübertragung besitzt das Gerät eine Micro-USB Buchse. Eine aktuellere USB-Typ-C Buchse wäre wünschenswert gewesen.

Ulefone Power 2 Review | Unboxing & Hands-On

Leider ist das Ulefone Power 2 nicht makellos verarbeitet. Auf der Rückseite unseres matt-schwarzen Testexemplars befindet sich ein kleiner Lackfehler. Zudem ist der Übergang zwischen Metall-Rückseite und den Kunststoff-Gehäuseenden scharfkantig. Auch die Home-Taste lässt sich nur in eine Richtung drücken. Dieser wippenartige Tastendruck fühlt sich doch sehr ungewöhnlich an. Unschöne Spaltmaße gibt es nicht.

Display

Das Display besitzt eine Diagonale von 5.5 Zoll und löst mit 1920 x 1080 Pixel auf. Geschützt wird das Display durch Gorilla Glass 3 von Corning. Die Darstellung ist nicht zu beanstanden. Inhalte werden gestochen scharf angezeigt und die Farbwiedergabe wirkt natürlich. Auf „MiraVision“, zur Darstellungskorrektur, verzichtet Ulefone.

Ebenfalls überzeugen kann das Display des Ulefone Power 2 bei der Blickwinkelstabilität. Egal aus welchem Blickwinkel man auf das Display schaut, Schriften bleiben lesbar und auch die Farbechtheit bleibt erhalten. Die maximale Displayhelligkeit fällt durchschnittlich aus. Im Multitouch werden maximal 5 gleichzeitige Eingaben erkannt.

Leistung

Das System-On-Chip des Ulefone Power 2 bildet eine MediaTek MT6750T CPU, die insgesamt 8 Prozessorkerne besitzt, wovon 4 mit bis zu 1.5 GHz und 4 mit bis zu 1.0 GHz takten. Bei der GPU handelt es sich um eine Mali-T860 MP2. Die Speicherausstattung kann sich sehen lassen. Neben einem 4GB großen DDR3 Arbeitsspeicher besitzt das Smartphone einen 64GB großen internen Speicher.

Im Alltag überzeugt die Leistung des Power 2. Multitasking mit mehreren Apps ist kein Problem. Erst bei rechenintensiven Anwendung fällt die Leistung geringfügig ab. Apps starten und laden dem Prozessor entsprechend zügig. Aktuelle mobile Games laufen ebenfalls auf dem Gerät. Bei allzu anspruchsvollen Spielen kann es jedoch vereinzelt zu Bildeinbrüchen kommen.

Benutzeroberfläche

Auf dem Ulefone Power 2 läuft bereits Android 7. Leider hat sich der Hersteller dazu entschieden von Stock-Android abzuweichen und eine stark modifizierte ROM zu verwenden. Zwar ist keine Bloat-Ware vorinstalliert, das spezielle Theme trübte jedoch die im Test mit der Benutzeroberfläche gemachten Erfahrungen.

Die achteckigen und besonders Dunklen App-Icons sehen nicht besonders einladend aus. Gleiches setzt sich innerhalb der Settings fort, wo jede Unterkategorie mit einem Icon versehen ist. Eine Möglichkeit zum Wechseln des Themes hat Ulefone nicht eingebaut. Wer das Design verändern möchte, kommt um einen zusätzlichen Launcher aus dem PlayStore nicht herum. Die Zusatzfunktionen der Benutzeroberfläche können sich sehen lassen. Neben zahlreichen Entsperrgesten und Shortcuts, gibt es auch eine smarte Bedienung durch Wischbewegungen.

Kamera

Die Hauptkamera des Power 2 löst nativ mit 13 Megapixel auf. Bilder werden mit maximalen 16 interpollierten Megapixel geschossen. Videos werden maximal in 1080p aufgenommen. Die Frontkamera löst nativ mit 8 Megapixel auf. Bildaufnahmen können mit interpolierten 13 Megapixel geschossen werden. Videos nimmt die Forntkamera maximal in 480p auf.

Hauptkamera

Ulefone verwendet einen nicht näher benannten Bildsensor. Bei guten Lichtverhältnissen sind durchaus akzeptable Bildaufnahmen möglich. Zu kritisieren ist allerdings der schlecht abgestimmte Automatikmodus, wodurch die geschossenen Bilder teilweise überbelichtet werden. Mit schlechten Lichtverhältnissen kommt die Hauptkamera noch gut zurecht. Das Bildrauschen hält sich in Grenzen. Es wird allerdings zunehmend schwieriger wackelfreie Bilder aufzunehmen. Die Kamera wird bei schlechten Lichtverhältnissen träge und auch die Auslösezeit nimmt deutlich zu. Bei guten Lichtverhältnissen wiederum überzeugt das Power 2 durch eine geringe Auslösezeit und einen schnellen Autofokus.

Viele Effektmodi oder Spielereien hat die vorinstallierte Kamera-App nicht zu bieten. Lediglich ein HDR-Modus, ein Panoramamodus und ein Beautymodus sind als zusätzliche Aufnahmemodi auswählbar. Die Einstellungsmöglichkeiten fallen ebenfalls eher spartanisch aus.

Bei der Videoaufnahme kann das Ulefone Power 2 kaum Punkte sammeln. Zunächst gibt es keine Möglichkeit die Auflösung erkennbar nach Pixel zu wählen. Hier gibt Ulefone nur vier Qualitäts-Auswahlmöglichkeiten zur Hand, die von Niedrig über Mittel und Hoch bis Fein reichen. Hinter jeder dieser Auswahlmöglichkeiten steckt eine unterschiedliche Videoauflösung. Wählt man beispielsweise die höchste Aufnahmequalität „Fein“ aus, werden Videos in 1080p aufgenommen. Leider sind auf 1080p deutliche Bildeinbrüche feststellbar und die aufgenommenen Videos sind zum größten Teil unbrauchbar. Sämtliche Videos werden übrigens im Uralt-Dateiformat „3GP“ gespeichert. Die „Elektronische-Bildstabilisierung (EIS)“, die Ulefone integriert hat, macht den Kohl auch nicht fett.

Frontkamera

Die Frontkamera nimmt detailreiche Bilder auf, die allerdings von einem deutlich wahrnehmbaren Rotstich durchzogen sind. Auf akzeptable Selfies sollte man sich also nicht verlassen! Die Videofunktion hingegen reicht zur Videotelefonie vollkommen aus.

Konnektivität

Telefonie

Das Smartphone unterstützt alle hierzulande gängigen Mobilfunkstandards von 2G über 3G bis hin zu 4G. Die in Deutschland verwendeten LTE Bänder 3, 7 und 20 sind vorhanden. Die Telefonie, als auch das mobile Surfen funktionieren mit dem Ulefone Power 2 fehlerfrei. Die Empfangsqualität und Übertragungsqualität waren im Test durchweg gut.

WLAN und Bluetooth

Im WLAN schlägt sich das Smartphone ebenfalls gut. Neben 2.4G WiFi wird auch 5G WiFi unterstützt. Die stabile Signalreichweite und auch die Datendurchsatzrate liegen im guten Durchschnitt. Gleiches gilt für die Verbindung über Bluetooth. Hier zeichnet sich das Ulefone Smartphone als sehr empfangsfreundlich aus. Die im Test verbundene Freisprecheinrichtung wurde zügig gefunden, gekoppelt und Daten wurden verlustfrei übertragen.

GPS und Sensoren

Der GPS Fix wurde binnen weniger Sekunden gefunden. Beim Navigieren auf dem Land und in der Stadt wurde das Signal konstant gehalten und die Position akkurat bestimmt. Verbaut ist auch ein E-Kompass, wodurch das Gerät auch als Fußgängernavi genutzt werden kann.

Sensorisch ist das Smartphone mit einem Helligkeitssensor, einem Näherungssensor, einem Beschleunigungssensor, einem Gyroskop und dem oben genannten E-Kompass ausgestattet.

Fingerabdruckscanner

Der Fingerabdruckscanner ist in die vorderseitige Home-Taste integriert. Maximal können 5 Profile angelegt werden. Neben dem sicheren Entsperren können auch so genannte Shortcuts auf den Fingerabdrucksensor gelegt werden. Dadurch lassen sich durch berühren des Scanners verschiedene Apps starten, man kann Anrufe annehmen oder die App-Übersicht öffnen. Das Entsperren mit dem Fingerabdruckscanner funktionierte soweit gut. Die Erkennungsrate überzeugt, die Entsperrzeit ist durchschnittlich.

Lautsprecher und Kopfhörer

Die Klangqualität des Lautsprechers konnte nicht überzeugen. Zwar macht sich auf maximaler Lautstärke kein unschönes Kratzen bemerkbar, stattdessen klingt die über den Lautsprecher abgespielte Musik wie aus der Blechdose. Überzeugender ist die Klangqualität über den 3.5 mm Kopfhöreranschluss. Musik wird sauber und ohne störendes Grundrauschen abgespielt.

Akku

Das Highlight des Ulefone Power 2 ist der 6050 mAh starke Akku. Einmal komplett aufgeladen hält der Akku problemlos über mehrere Tage hinweg. Bei geringer Nutzung und gelegentlichem WhatsApp und Surfen, hielt der Akku sogar ganze 5 Tage. Im Standby zeigt sich das Smartphone als gut optimiert. Der Akkuverbrauch fällt dabei gering aus. Im PCMark Akku Benachmark hielt der Akku satte 11 Stunden und 38 Minuten. Dabei wurde nur der Workflow von 100% auf 20% Restkapazität gemessen. Mit der Schnellladefunktion Pump Express 2.0 ist der Akku des Power 2 bereits nach 2 Stunden komplett aufgeladen. Hat man es eilig und hängt das Smartphone lediglich für 45 Minuten an den Strom, ist der Akku bereits um 50% aufgeladen.

Ulefone Power 2

7.3

POSITIV

Großer Lieferumfang

Gutes Display

Angemessene Performance

Gute Speicherausstattung

Dual Band WiFi

Ordentliches GPS

Sensorische Ausstattung

Bildqualität bei guten Lichtverhältnissen

Hervorragende Akkuleistung

Pump Express 2.0

NEGATIV

Klobig und hohes Gewicht

Mittelmäßige Verarbeitung

Hybrid-SIM

Kein USB-C

Kein Stock-Android

Schwache Video-Aufnahmefunktion

Schwacher Lautsprecher

FAZIT

Das Ulefone Power 2 ist ein, dem Preis entsprechend, ordentlich ausgestattetes Smartphone, das sich auch im Alltag durchweg gut schlägt. Mit dem riesigen 6050 mAh Akku kann man das Smartphone problemlos über den Tag hinweg nutzen. Bei mäßiger Verwendung sind sogar mehrere Tage drin. Auch über das Aufladen das Akkus muss man sich keine Gedanken machen. Mit MediaTeks Schnellladefunktion “Pump Express 2.0” ist der Akku binnen kürzester Zeit aufgeladen. Nachteil des großen Akkus ist das klobige Design, das wahrscheinlich nicht jedem gefällt.

PREISVERGLEICH

  • Mirko Neuber

    Kamera und Lautsprecher echt Schrott… Rest super

  • Darf ich fragen woher ihr euer Gerät bezogen habt? Es gibt wohl mehrere Versionen und ich suche nach der mit physischenm Home-Button.

    • Hi und sorry für die späte Rückmeldung. Das Testexemplar mit physischer Home-Taste stammt von GearBest.

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